Serdar Caliskan führt FC Augustdorf in den Bezirk

Detmold-Hiddesen. Ausgelassen hat der FC Augustdorf am Sonntagabend die Rückkehr in die Fußball-Bezirksliga gefeiert. Nach dem 4:1 (1:0) bei der SG Hiddesen-Holdendorf tauschten die Spieler sofort das Trikot in ein rotes Meistershirt. Nach Jubeltänzen und -gesängen ging es zum Schlingsbruch. &bdquo;Ihr seid alle herzlich eingeladen – zu Bier und Bratwurst", rief FCA-Trainer Matthias Heymann den Anhängern zu.

Sein Trainer-Kollege, Steven Hengstler, der erst im Winter eingestiegen war, sprach im LZ-Gespräch von einem &bdquo;verdienten Erfolg" und führte weiter aus: &bdquo;Zwischendurch haben wir einige Böcke drin gehabt, aber am Ende dann doch nichts anbrennen lassen." Sascha Möller von der SG Hiddesen-Holdendorf fand, dass sich sein Team &bdquo;so gewehrt hat, wie es sich für eine so wichtige Partie gehört. Vorne fehlten uns wichtige Spieler wie Oliver Lukas, Jan Block, Sebastian Schönfelder und Ole Schieffer".

Auf die Siegerstraße brachte den FCA Serdar Caliskan. Mit einem sehenswerten Volleyschuss aus 25 Metern überwand er Malte Kiel nach einer abgewehrten Ecke. Der Schlussmann, der in der nächsten Saison nach Augustdorf wechselt und den verletzten Tim Bukowski vertrat, sah dabei nicht gut aus (29.). Die Gäste bestimmten die Begegnung, doch bei einer Attacke von Mark Babori, der mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Markus Rüschenpöhler ging, hätte Schiedsrichter Ali (Detmold) auch auf Strafstoß für die SG entscheiden können (45.).

Stattdessen war auf der Gegenseite Serdar Caliskan der entscheidende Mann. Nachdem Marco Mescheder nur das Außennetz getroffen hatte (49.), setzte Caliskan Alexander Eck elf Minuten später uneigennützig und gekonnt in Szene. Der Torjäger ließ noch Malte Kiel aussteigen und brauchte dann das Leder nur noch ins leere Gehäuse schieben. Caliskan machte selber den berühmten Deckel drauf: Mit dem linken Fuß schlenzte er das Leder aus halbrechter Position ins lange Eck (76.).

Doch die SG Hiddesen-Hdorf gab sich keinesfalls kampflos geschlagen. Im Gegenteil: Nach dem 1:3 durch Sören Müller (80.) mussten Heymann und Hengstler sowie die FCA-Fans wieder bangen. Jannik Spengelmeyer tauchte frei vor Björn Wirtz auf, der FCA-Keeper blieb Sieger (82.).

Erst mit dem 4:1 von Alexander Eck, der von einem Waldemar-Seibel-Pass profitierte, war alles klar (90.). Für Alexander Eck war es der 35. Saisontreffer. Er sicherte sich damit die Torjägerkanone vor Martin Rethmeier vom SV Diestelbruch-Mosebeck, der zum 3:3 gegen den TuS Kachtenhausen &bdquo;nur" einen Treffer beisteuerte.

Mit 122 Treffern stellte der FC Augustdorf in der abgelaufenen Saison die mit Abstand beste Offensive, der SVE Jerxen-Orbke kam auf 113 Tore. Zudem weist Augustdorf die beste Tordifferenz (plus 82) auf.

Schlangen gratuliert Augustdorf, Kachtenhausen macht weiter Das 4:0 des FC Fortuna Schlangen gegen SpVg. Hagen-Hardissen hat den Schützlingen von Trainer Werner Koch nichts mehr genutzt. Sie müssen sich mit Rang zwei begnügen und kicken auch in der nächsten Saison weiter in der Fußball-Kreisliga A Detmold. Geschäftsführer Sven Gerbsch: &bdquo;Glückwunsch an den FC Augustdorf zum Aufstieg."

Entscheidend war für Gerbsch im Titelrennen, dass das Heimspiel gegen SF Berlebeck-Heiligenkirchen mit 1:2 verloren ging, obwohl die Schlänger 20:4 Torschüsse verzeichneten und acht hundertprozentige Gelegenheiten liegen ließen. Ärgerlich für die Fortuna ist, dass sie beide Partien gegen Augustdorf und auch beide Begegnungen gegen den Dritten, SVE Jerxen-Orbke, gewann. Am Sonntag erzielten Artur Wiegel (25.), Alexander Schemp (53.) und Rudi Dorofeev (78. und 90.) die Tore. Gerbsch: &bdquo;Eine ordentliche Leistung reichte, mit Werner Koch greifen wir 2017/18 wieder an."

Neben SpVg. Hagen-Hardissen (nur 9 Punkte in der Rückrunde) steigen auch die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt als Vorletzter ab. Denn: Der TuS Kachtenhausen ist von seinem Plan, das Team aus der A-Liga zurückzuziehen, wieder abgerückt. &bdquo;Wir machen weiter", sagte gestern Abend Cord Erfling aus der TuSK-Fußball-Abteilung. Neuer Trainer wird Christian Arnold. Cord Erfling: &bdquo;Wir suchen noch Spieler und würden uns freuen, wenn sich Interessierte melden würden."

Kommentar: "Große Qualität in der Offensive" von LZ-Experte Uwe Hohnhold Etwas glücklich hat der FC Augustdorf die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A Detmold errungen. Am Ende ist es ein Punkt Unterschied; erst am vorletzten Spieltag übernahm der FCA die Pole-Position, da Schlangen beim TuS Horn-Bad Meinberg patzte (0:1).

Mein Mitgefühl gilt Fortuna-Trainer Werner Koch. Zum dritten Mal ist er mit Schlangen Vizemeister: 2010 ging Jerxen-Orbke hoch, 2011 Blomberger SV und nun Augustdorf. Da fragst du dich schon: Was hast du dem Fußball-Gott getan?

Entscheidend waren Nuancen. Ich habe beide Siege der Fortuna – 2:0 zuhause und 1:0 am Schlingsbruch – gegen Augustdorf live gesehen. An diesen Duellen lag es nicht. Die Schlänger stellten die beste Defensive, kassierten nur 26 Tore in 34 Spielen.

Entscheidender war diesmal die Offensive der Augustdorfer, die mit Alexander Eck (35 Tore) und Waldemar Seibel (24) über ein Pfund verfügt, mit dem die Mannschaft wuchern konnte. Beide verfügen über Landesliga-Erfahrung. Dazu kamen aber auch noch Serdar Caliskan (16) und Christian Schröder (11) – das sind 86 Tore durch vier Spieler.

Bei der Fortuna kommen Dorofeev (21) und Schemp (19) auf 40 Treffer. Am letzten Spieltag kämpfte Hiddesen-Holdendorf bravourös, doch die Mittel waren begrenzt. Glückwunsch an das Team des FCA um Trainer Matze Heymann.

Uwe Hohnhold ist 47 Jahre alt und war sechseinhalb Jahre Trainer in Augustdorf, derzeit pausiert der Fachmann.

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