Augustdorf. Ralf Begemann, der am Werresportplatz für die Verpflegung verantwortlich zeichnet, reagierte sofort. Als Schiedsrichter Jan Ole Krüger (SV Diestelbruch-Mosebeck) das Endspiel abgepfiffen hatte, gab er jedem Post-TSV-Spieler ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Kreispokalsieger 2016/17" und dem Vereins-Logo.
Der Triumph kam für die Kicker um Kapitän Johann Felker nicht überraschend. Auch der Jubel nach dem 3:0 (2:0) gegen SVE Jerxen-Orbke fiel zunächst verhalten aus. Nicht nur Detmolds Pokalspielleiter Lutz Diekjobst fand: „Ein packendes Endspiel war es nicht." Die 500 Zuschauer am Schlingsbruch hatten zunächst einen überlegenen Post-TSV gesehen, der schnell ein 2:0 vorlegte. Die Jerxer kamen danach nie mehr zurück. Die LZ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Finalsamstag.
Warum fehlte der Nervenkitzel?
Unfassbar einfach machte es der SVE den Postlern vor dem 0:1 und 0:2. Beim ersten Treffer tauchte Johann Felker völlig frei auf dem rechten Flügel auf und setzte Julien Will in Szene. Der Ex-Jerxer hatte keine Mühe, Lennart Rühlemann aus kurzer Entfernung zu bezwingen (10.). Dem Treffer von Christian Schiprowski (16.). ging ein einfacher langer Ball von Johann Sinner voraus, dann stand der Torjäger frei vor Rühlemann. Florian Bobe mühte sich zwar als Abwehrorganisator, doch die Lücken in der SVE-Defensive waren riesig. „Wir haben super gespielt in den ersten 20 Minuten", fand Posts Trainer Michael Grundmann, der dennoch in der Halbzeit laut wurde: „Eine allgemeine Zufriedenheit hatte sich eingestellt." Mit Hendrik Merz als Aktivposten setzte Jerxen noch vor der Pause erste Akzente.
Wieso wackelte Post nach der Pause kurzzeitig?
Die Worte von Grundmann verfehlten ihre Wirkung, weil Bressa De Monteiro nach Felker-Flanke das leere Tor nicht traf (49.). Es wäre die vorzeitige Entscheidung gewesen. Der Pfostenschuss von Marius Jans kam aus dem nichts (52.). Durch die Verletzung von Jan Goldammer (Knie, unterzieht sich in Kürze einer MRT-Untersuchung), der gerade erst eingewechselt war, verloren die Postler die Ordnung. Christoph Rüschenpöhler rückte in die Innenverteidigung, Tim Smithen verteidigte rechts. Auf der ungewohnten Position foulte Smithen zunächst Gianluca Rottmann (60.), dann stand er gegen Kevin Pietsch schlecht (63.). Glück für die Postler, dass Marco Jöstingmeier den Elfer neben das Tor setzte und Pietsch zu ungenau köpfte. Danach war die Luft raus, Julian Brune setzte den Schlusspunkt (90.+1).
Wieso saß Maximilian Waschkies, bester Schütze des SVE, 76 Minuten auf der Bank?
Der Torjäger war angeschlagen, der Jerxer Offensive fehlte der 26-Tore-Mann der abgelaufenen Saison sehr.
Wieviel Preisgeld gab es?
Neben dem Wanderpokal, den die Postler nach 2014 und 2016 zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren gewannen, kassierte der Klub ein Preisgeld von 350 Euro. Zudem ist den Postlern eine Antrittsgage von 400 Euro im Westfalenpokal sicher. Jerxens Kapitän Marco Olszewski bekam 250 Euro von den Verantwortlichen.
Wie feierten die Postler?
Erst ging es wieder zu Akropolis (Grieche in der Bachstraße), dann guckte das Team das Champions-League-Endspiel gemeinsam in der Cosmo-Lounge. In dieser Woche steht die viertägige Mannschaftsfahrt nach Mallorca an. 15 Spieler weilen für vier Tage in Cala Ratjada.