Lemgo. „Ein Finale spielt man nicht, ein Finale gewinnt man." Diesen Satz nimmt sich Miron Tadic, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SC Bad Salzuflen, zu Herzen: „Eine sehr schlaue Aussage." Am Fronleichnam-Donnerstag will er den Pott des FuL-Kreises Lemgo zur Waldstraße holen. Ab 15.30 Uhr tritt der SC in Greste beim A-Liga-Meister TuS Asemissen an.
Anschließend stehen sich ab 18 Uhr TuS Asemissen und LZ-Cup-Champion TSV Sabbenhausen bei den Frauen gegenüber. „Die Bedeutung für die Klubs ist hoch", glaubt Pokalspielleiter Bernhard Brandt. Die LZ beantwortet weitere wichtigsten Fragen rund um den Finaltag.
Wieso ist Miron Tadic über die Ansetzung verärgert?
Vor dem Finale wählt der Coach deutliche Worte: „Die Verantwortlichen müssen sich hinterfragen, diese Ansetzung ist sehr, sehr unglücklich." Denn: „Unsere Saison ist seit fast drei Wochen rum. Ich weiß nicht, wie du da die Spannung aufrecht erhalten willst."
Wie reagiert der FuL-Kreis Lemgo auf die Kritik des SC-Trainers?
Pokalspielleiter Bernhard Brandt verweist auf den Staffeltag: „Da haben wir den Termin in Absprache mit den Vereinsvertretern festgelegt." Hintergrund ist die zwei Wochen länger dauernde Saison in den Lemgoer Kreisligen: „Davon profitierten die Klubs, sie spielten zu dieser herrlichen Jahreszeit." Brandt räumt gleichwohl ein, dass der Termin für die überkreislichen Klubs „unglücklich" sei.
Wieso ist der SC Bad Salzuflen trotzdem der Favorit?
Die Tadic-Schützlinge sind derzeit das Maß aller Dinge in Lippe. Als Vizemeister der Staffel 1 stellten sie die mit Abstand erfolgreichste Truppe im Kreisgebiet in der abgelaufenen Saison. „Der Gegner ist schon eine Hausnummer", weiß Jens Böttcher, Co-Trainer des TuS Asemissen: „Es ist schön, mal nicht der Favorit zu sein. In der Meisterschaft war das Woche für Woche anders." Miron Tadic nimmt die Rolle des heißeren Titelanwärters an: „Wir stellen die stärkere Truppe und wollen das Spiel machen. Asemissen wird auf Konter lauern."
Was spricht trotzdem für TuS Asemissen?
Die Truppe von Trainer Matthias Düding ist ein eingeschworener Haufen, in der ausschließlich Eigengewächse stehen. Böttcher: „Wenn ich die Spiele gegen TuS Helpup mitrechne, haben wir 77 von 90 möglichen Zählern geholt.Wir waren das Maß aller Dinge. Das ist schon toll. Es ausschließlich mit Spielern zu schaffen, die früher in unserer Jugend kickten, macht uns stolz."
Im Endspiel genießen die Asemisser Heimvorteil. Der TuS-Co-Trainer: „Wir haben uns eine große Fangemeinde aufgebaut. Die Unterstützung von außen wird da sein. Verstecken wollen wir uns nicht, sondern unser Spiel durchziehen." Für Jens Böttcher wäre der Pokalsieg das „I-Tüpfelchen auf eine Hammer-Saison". Dass SC-Kapitän Patrick Reinsch mit einer Zerrung auszufallen droht, ist für den Außenseiter kein Nachteil. Auch Yusuf Tumani (sieht Vaterfreunden entgegen) würde den Salzuflern sehr fehlen.
Wieso findet das Endspiel der Frauen erstmals nach dem Finale der Männer statt?
Pokalspielleiter Bernhard Brandt erläutert: „Der TSV Sabbenhausen hatte um Verlegung gebeten. In Niedersachsen ist Fronleichnam kein Feiertag, so dass einige Spielerinnen arbeiten müssen. Mittags hätte der TSV keine Mannschaft stellen können." Brandt sieht es nicht als Nachteil: „Öfter mal was Neues..."
Prämie bei den Pokalendspielen
Der Sieger bei den Männern erhält 100 Euro vom FuL-Kreis Lemgo, dazu kommen 100 Liter Bier vom Sponsor. Der zweite Finalist erhält 80 Euro und 75 Liter Bier. Bei den Frauen sind es 75 Euro und 50 Liter für den Cup-Gewinner sowie 50 Euro und 30 Liter für den Vizepokalsieger.
Als Titelverteidiger bei den Männern war der TBV Lemgo ins Rennen gegangen, er setzte sich 2016 im Bad Salzufler Lohfeld gegen TSV Schötmar mit 3:1 nach Verlängerung durch. Damit war das Double mit Meisterschaft und Pokalsieg perfekt, zudem die Titelverteidigung. Bei den Frauen hatte TSG Holzhausen-Sylbach (2:0 nach Verlängerung gegen SF Oesterholz-Kohlstädt) gewonnen.