Augustdorf. Fußball-Bezirksligist FC Augustdorf hat dem favorisierten TBV Lemgo zwar eine spannende Schlussphase geboten, doch zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr. Die Gäste setzten sich am Schlingsbruch alles in allem verdient mit 4:2 (1:1) durch.
Der TBV musste kurzfristig auf Khalil Rhilane verzichten, der sich im Freitag-Training schwer am Knie verletzt hatte. Erste Diagnose, so Trainer Ediz Türkmen: Knorpelschaden. Damit droht der ehemalige Gütersloher länger auszufallen.
Die erste Hälfte war gekennzeichnet von zwei Traumtoren.
Schon nach 120 Sekunden nahm der Lemgoer Thomas Specht Maß und traf genau in den Winkel. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff des jederzeit souveränen Schiedsrichters Andre Sami (Bünde) schlenzte Alexander Eck den Ball ebenfalls in den Knick. Mit diesem 1:1 ging es in die Kabine.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten es die Türkmen-Truppe besonders eilig. Marco Jöstingmeier erlief sich einen Fehlpass, behielt die Übersicht und legte auf Oliver Hett zurück, der eiskalt blieb und zum 2:1 (48.) einschoss. Die Lemgoer blieben am Drücker und suchten die schnelle Entscheidung. Einen blitzsauberen Angriff über Engin Yildiz und wieder Marco Jöstingmeier vollendete erneut Oliver Hett zum 3:1 (56.).
Weil es die Gäste danach versäumten, ein weiteres Tor nachzulegen, und Augustdorf eine gute Moral bewies, blieb es spannend. Alexander Eck beendete eine feine Einzelleistung an der Torauslinie mit dem 2:3 (77.) und leitete eine interessante, emotionale und hektische Schlussphase ein.
Der erst in der 68. Minute eingewechselte Ngonde Kumpesa (TBV) grätschte völlig übermotiviert seinem davon eilenden Gegenspieler Marco Mescheder von hinten in die Beine und sah folgerichtig die rote Karte (82.). Nur 120 Sekunden später hatte der Augustdorfer Willi Hildebrandt Pech, dass sein sehenswerter Volleyschuss nur die Latte streifte. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit war die Entscheidung gefallen. Erneut war Oliver Hett zur Stelle und markierte das 4:2.
Auf beide Mannschaften wartet am nächsten Sonntag das nächste Lipperderby. Der FCA gastiert beim Post-TSV Detmold und der TBV empfängt den TSV Oerlinghausen.
So sehen die Trainer das Lipperderby
Steven Hengstler (FC Augustdorf): „Innerhalb von nur ein paar Minuten bekommen wir in der zweiten Halbzeit zwei Tore, dann wird es natürlich schwer. Ich glaube aber, man hat gesehen, dass wir dagegenhalten und mitspielen konnten. Der TBV ist schon stark in seiner Chancenauswertung. Wir müssen vor dem Tor einfach kaltschnäuziger werden."
Ediz Türkmen (TBV Lemgo): „Wir machen die Dinger nicht. Beim Stand von 3:1 haben wir noch zwei Chancen, dann wäre Ruhe gewesen. Dann bekommen wir noch eine völlig unnötige rote Karte. Ja, vielleicht sind wir hinten zu anfällig. Das sind meistens individuelle Fehler. Aber: Fehler passieren im Fußball nun mal immer wieder."