Wüstens junger Meistermacher: Schon seit zehn Jahren trainiert er Seniorenteams

Bad Salzuflen-Wüsten . Mit 31 Jahren ist Henri Ellerbrok noch ein junger Trainer im lippischen Senioren-Fußball. Vor ein paar Wochen führte er den SV Wüsten in die Kreisliga A Lemgo. Im Gespräch mit der LZ-Sportredaktion spricht er über die Anfänge als Trainer, und wie er seine Zukunft in diesem Job sieht.

Sie sind 31, aber bereits vor zehn Jahren ins Senioren-Trainergeschäft eingestiegen. Wie kam es dazu?

Henri Ellerbrok: Eigentlich hatte ich die Trainertätigkeit schon in den letzten Jugendjahren für mich entdeckt und mit 16 den Trainerschein gemacht. Ich hatte zunächst Jugendteams trainiert und früh den Plan, ein Traineramt im Seniorenbereich auszuüben.

... und dann sind Sie beim SC Bad Salzuflen in diese Tätigkeit hineingerutscht?

Henri Ellerbrok: So kann man es sagen. Wir waren als zweite Seniorenmannschaft ein eingeschworener Haufen. Dann ging unser Trainer Stefan Schemel zum SV Wüsten. Wir wollten jedoch nicht, dass diese Truppe auseinanderbricht. Betreuer &bdquo;HaKa" Kuhlmann fragte dann mich, ob ich mir das vorstellen könne. Daraus wurde schnell ernst. Wir beide haben gesagt: Wenn alle mitziehen, machen wir das zusammen. Ohne &bdquo;Haka" hätte ich das nicht geschafft. Ich hätte es auch nicht gemacht, ich war ja erst 21.

Wie haben Sie aber festgestellt, dass Trainer zu sein etwas für Sie ist?

Henri Ellerbrok: Es ist immer die Sache, wie man Entscheidungen vom eigenen Trainer interpretiert und auffasst, mache ich mir vielleicht selbst Gedanken. Ich habe mir als Aktiver immer Gedanken um das große Ganze gemacht, habe nicht nur meine eigene Position als Spieler gesehen.

In all den Jahren: Haben die Fußballer auf Ihr Alter geschaut?

Henri Ellerbrok: In der ersten Saison mussten wir uns schon beschnuppern. Nun gab ich auf einmal die Anweisungen. Viele waren mein Jahrgang oder älter. Da musste man sich erst mal finden. Aber das ging sehr schnell. Im Kern habe ich es in den vergangenen Jahren immer so gehalten: Ich bin einer von euch. Das Training, das ich anbiete, sollte mir selbst als Spieler auch Spaß machen. Die Augenhöhe soll gewahrt bleiben. Ich bin auch immer offen. Denn es gibt ja auch harte Entscheidungen. Die kommuniziere ich offen und ehrlich.

Hatten Sie als junger Mensch denn ein Trainervorbild?

Henri Ellerbrok: Das waren meine früheren Förderer Ulrich Prante und Jürgen Berger beim SC Bad Salzuflen oder auch Stefan Schemel.

Wie sieht es mit einer Lizenz aus?

Henri Ellerbrok: Ich habe die C-Lizenz, die ist inzwischen ausgelaufen. Zeitlich hat es bislang nicht geklappt, sie zu verlängern.

Ist Ihnen eine Lizenz wichtig?

Henri Ellerbrok: Da bin ich drüber weg. Wenn es höher gehen sollte, ist das natürlich was anderes. In der Kreisliga, denke ich, bringe ich Knowhow und Erfahrung mit.

Nun also die Kreisliga A...

Henri Ellebrok: ...und ich bin schon ganz gespannt. Taktisch müssen wir uns was Neues überlegen. Nun müssen wir keine Abwehrriegel mehr knacken, jetzt gilt es, das Tor zu verteidigen.

Freuen Sie sich auf die &bdquo;Stadtmeisterschaft" mit den weiteren A-Ligisten Bad Salzuflen, Schötmar und Werl-Aspe?

Henri Ellerbrok: Ich freue mich, wenn wir am Saisonende die Klasse gesichert haben. Und ich freue mich auf das erste Pflichtspiel gegen den SC, bei dem ich seit 25 Jahren Mitglied bin.

Wollen Sie denn auch mal in höheren Klassen tätig sein?

Henri Ellebrok: Ich nehme es, wie es kommt. Mir ist immer wichtig, dass ich als Trainer einen Ausgleich habe, und dass es mir Spaß macht. Natürlich bin ich Sportler und habe den Ehrgeiz, so hoch wie möglich zu spielen oder zu trainieren – aber nicht auf Biegen und Brechen. Der Spaß steht an erster Stelle.

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