Das sind die beiden jungen Senkrechtstarter des Post-TSV Detmold

Detmold . Es ist eine total schräge Geschichte: Zwei 18-jährige Fußballer kicken in der A-Jugend-Kreisliga, klopfen aber – obwohl erst ab Sommer 2025 Seniorenspieler – bereits ans Tor der ersten Mannschaft. Und diese kämpft nicht in der B- oder C-Liga um Punkte, sondern in der Landesliga – aktuell sogar in der Spitzengruppe als Aushängeschild Lippes. Jung und erfolgreich also? Jein. Emil Freitag, der zusammen mit seinem Kumpel Lasse Weise die Hintergründe ihrer Fußball-Vita im LZ-Gespräch erläutert, hat noch keinen nennenswerten Titel errungen.

Dies möchte der FSJ-ler an der Fürstin-Pauline-Schule, der im Sommer am Leopoldinum sein Abitur gemacht hatte, mit &bdquo;seinem" Post-TSV Detmold am Samstag ändern. Dann geht es im A-Jugend-Kreispokal-Endspiel in Lügde gegen den Blomberger SV (schaltete im Halbfinale den Bezirksligisten JSG Schlangen aus).

Double als Ziel &bdquo;Das Double ist auf jeden Fall das Ziel, im vergangenen Jahr verloren wir das Finale gegen Schlangen", sagt Emil Freitag selbstbewusst. Die A-Liga-Tabelle führen die Postler verlustpunktfrei vor dem FC Augustdorf und Blomberg an. Der Anhänger des BVB spielt seit seinem dritten Lebensjahr für die Postler: &bdquo;Bei Stefan Otte fing es an."

Einmal Post, immer Post? Während Emil Freitag den Weg von den Minis bis zur ersten Mannschaft am Werresportplatz gegangen ist, startete Lasse Weise als Dreijähriger beim SVE Jerxen-Orbke: &bdquo;Wir wohnten in Jerxen, heute in Klüt", erzählt der angehende Industrie-Kaufmann. Von der U16 des Jugendfördervereins Lippe ging Weise zu seinem ehemaligen Trainer Florian Bobe (hatte den JFV eine Saison vorher verlassen) für zwei Jahre zu Heide Paderborn.

Sportlicher Rückschritt Als Bobes Weg im Sommer bei Heide endete (wechselte zur U12 in Rödinghausen), suchte auch der Allrounder (&bdquo;Erst spielte ich im Mittelfeld-Zentrum, dann im Sturm und zuletzt rechter Verteidiger") einen neuen Klub: &bdquo;Natürlich war der Wechsel zu Post ein sportlicher Rückschritt, mit Heide waren wir in die Westfalenliga aufgestiegen. Aber es kam viel zusammen: Meine Ausbildung in Gütersloh, Emil kenne ich gut, und meine Heide-Kumpels Lino Friedrich und Dimi Lamprianidis wollten zu Post. Vor allem für Dimi als Ex-Postler gab es keine andere Option. Zudem schätze ich den Trainer Guido Freitag sehr."

Der Vater von Emil habe &bdquo;nie probiert, mich abzuwerben. Guido meinte aber, dass er diesen Wechsel natürlich begrüßen würde." Emil Freitag ergänzt mit einem Schmunzeln: &bdquo;Lino war mein bester Kumpel in der Schule, natürlich habe ich viel mit allen gequatscht."

&bdquo;Schritt nicht bereut" Also mit Freunden einfach Spaß haben? &bdquo;Das war der Plan, und ich habe den Schritt nicht bereut", antwortet Lasse Weise. Dann ging auf einmal die Tür zur Senioren-Landesliga-Mannschaft auf. &bdquo;Wir haben das Talent der beiden schnell erkannt", sagt Senioren-Trainer Markus Rüschenpöhler: &bdquo;Mindestens einmal in der Woche trainieren die beiden bei uns, sie hatten ja auch schon Einsatzzeiten." Diese Möglichkeit war für Lasse Weise &bdquo;nie ein Thema in meinen Überlegungen, aber natürlich bin ich total happy darüber."

&bdquo;Meist mit dem rechten Fuß" Der Fußball ist der Mittelpunkt im Leben der beiden Senkrechtstarter. Während Lasse Weise (Anhänger des HSV) mit seinem Wechsel zu Post seine Ambitionen ursprünglich etwas zurückschrauben wollte, entwickelte sich Emil Freitag recht spät: &bdquo;Mit dem Wechsel aufs Großfeld bekamen wir durch ein paar Zugänge eine bessere Mannschaft, auch ich persönlich machte die nächsten Schritte. Seit der E-Jugend ist Papa mein Trainer, er wollte meine Entwicklung selber in die Hand nehmen. Das ist ihm gelungen. Ich profitiere zusätzlich von den ganzen Gesprächen zuhause. Der Fußball ist bei uns ständig Thema." Gibt es auch Nachteile, wenn der Vater der Trainer ist? &bdquo;Früher wurde ich als Erster angemeckert, ich sehe eher die Vorteile." Emil Freitag fühlt sich im Zentrum wohl: &bdquo;Früher auf der Sechs, nun als Zehner oder im Sturm. Ich schieße viele Tore, meist mit dem rechten Fuß."

Nun wollen die Freunde gemeinsam am Samstag den Pokal gewinnen. &bdquo;Das Finale ist ein Highlight", fiebern sie unisono der Begegnung entgegen.

Der Pokaltag Folgende Endspiele finden am Samstag in Lügde, Rambergstadion, statt, 10 Uhr: D-Jugend JSG Schlangen – CSL Detmold; 12 Uhr: C-Jugend JSG Schlangen – JSG Horn-Bad Meinberg; 14 Uhr B-Jugend Post-TSV Detmold – Blomberger SV; 16.15 Uhr: A-Jugend Post-TSV – Blomberg.

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