Dortmund. Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe ist immer für eine Überraschung gut. In Dortmund tauchte erstmals der Name Samara da Silva Vieira auf dem Spielberichtsbogen auf. Die Brasilianerin hatte kurzfristig ihre Spielberechtigung erhalten.
„Wir wollten Dortmund damit überraschen", begründete HSG-Manager Torben Kietsch die Geheimniskrämerei. Die Südamerikanerin, die kein Wort Deutsch spricht und nur leidlich Englisch, betrat nach 16 Minuten das Parkett, erzielte aus dem linken Rückraum gleich ihren ersten Treffer mit dem ersten Versuch und ließ noch weitere fünf Tore, davon drei Siebenmeter, folgen. Eine Zauberei vom Zuckerhut.
Die 24-Jährige weist mit 1,84 Metern Gardemaß auf und ist neben Adriana Cardoso die zweite Brasilianerin im Team von André Fuhr und verfügt über viel Erfahrung im europäischen Handball. Mit 16 Jahren hat die Rechtshänderin ihre südamerikanische Heimat verlassen, um in die spanische Liga zu Cleba Leon zu wechseln. Fünf Jahre spielte sie dort, ehe 2012 der Wechsel nach Italien zu Sassari Citta die Candelieri folgte. Anschließend ging es für ein Jahr zurück in die brasilianische Heimat, wo sie mit Vasco da Gama Dritter in der Meisterschaft und Vizepokal-Gewinner wurde. Da Silva unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Serie mit einer Option für eine weitere Saison.