Kreis Lippe. Der Amateurhandball hatte am Sonntag vorgelegt, jetzt ziehen die Männer-Bundesliga, die Jugend-Bundesligen und die 3. Ligen der Männer und Frauen nach: Die Saison 2019/2020 ist abgebrochen.
Männer-Bundesliga: Nach einer Präsidiumssitzung des Handball Bundesliga (HBL) fiel die Entscheidung, für die sich auch der TBV Lemgo Lippe ausgesprochen hatte.
"Jetzt steht der Abbruch fest, und wir können uns darauf einstellen. Leider müssen wir nun darauf verzichten, unsere Spieler, die uns zum normalen Saisonende verlassen wollten, entsprechend in aller Öffentlichkeit zu verabschieden. Aber wir lassen uns für unsere Fans sicher etwas einfallen. Wie, das müssen wir noch besprechen. Einen Titel hat die Mannschaft eingeheimst: Bjarki Mar Elisson ist Torschützenkönig geworden. Das ist ebenso so schön wie es schade ist, dass er die Saison nicht zuende spielen konnte. Wir machen jetzt das Beste aus der gesamten Situation und freuen uns auf den Tag, an dem es wieder losgeht", meinte TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike in einer ersten Stellungnahme.
Vernunft und Verantwortung
3. Ligen: Ein vorzeitiges Saisonende haben Präsidium und Vorstand des Deutschen Handballbundes (DHB) beschlossen. „Unsere Vereine haben an ihren Standorten keine Möglichkeit, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen und können in der Folge auch keine Spiele austragen", wird Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, in einer Pressemitteilung zitiert.
„Die Saison Vernunft und abzubrechen, ist aufgrund der Corona-Pandemie und mit Blick auf die weiter dringend erforderliche Reduzierung der Zahl neuer Infektionen eine notwendige und richtige Entscheidung. Leicht gefallen ist uns dieser Schritt nicht, aber angesichts der Corona-Pandemie und der gesundheitlichen Risiken haben Vernunft und Verantwortung unser Handball-Herz überstimmt."
Jugendhandball-Bundesligen: Ein Abbruch ist auch hier beschlossene Sache. Abgesagt wurden zudem die Deutschen Meisterschaften der Jugend. Zur Wertung: Die aufgrund der Corona-Pandemie in den Ligen abgebrochene Saison 2019/20 wird zum Stichtag 12. März 2020 nach der Quotienten-Regelung gewertet, heißt es in der DHB-Mitteilung weiter. Dabei wird es keine sportlichen Absteiger geben.
Meister der 3. Liga und Aufsteiger in die 2. Liga der Männer sind der Wilhelmshavener HV (Nord-West), der Dessau-Roßlauer HV (Nord-Ost), der TuS Fürstenfeldbruck (Süd) und der TV Großwallstadt (Mitte). In der 3. Liga der Frauen gehen der TV Aldekerk (West), der TV Hannover-Badenstedt (Nord), die TuS Metzingen II (Süd) und der SV Germania Fritzlar 1976 (Ost) als Meister aus der Saison 2019/20.
Maximal 72 Mannschaften
Weitere Beschlüsse: Die Mannschaftszahlen der einzelnen Ligen werden für die Saison 2020/21 angepasst. Die 3. Liga der Männer wird auf eine Stärke von maximal 72 Mannschaften (bisher 64) erhöht. Neben den sogenannten Regelaufsteigern (eine Mannschaft je Oberligabereich) können damit weitere Mannschaften aus den Oberligabereichen aufgenommen werden. Dies gilt auch für die 3. Liga Frauen bis maximal 60 Mannschaften (bisher 56).
Der DHB-Pokal und der Deutsche Amateurpokal werden in der Saison 2020/21 in der bestehenden Form ausgesetzt. Den Ligaverbänden steht es frei, einen entsprechendenWettbewerb für ihren Zuständigkeitsbereich auszurichten, so die DHB-Mitteilung.