Der Schockmoment für die HSG Blomberg-Lippe in Minute 19

Lemgo . Die Spielzeit 2020/21 der Frauenhandball-Bundesliga ist eigentlich längst Geschichte, und doch ist sie gestern Abend wieder präsent gewesen. Unmittelbar vor dem Anpfiff des Duells der HSG Blomberg-Lippe mit dem Thüringer HC wurde HSG-Spielmacherin Nele Franz als &bdquo;Spielerin der Saison" ausgezeichnet. Sie nahm die Dankesworte des Vorstandsvorsitzenden der Handball-Bundesliga Frauen (HBF), Andreas Thiel, entgegen und verabschiedete sich mit Freude in die folgende Partie. Doch die wurde ganz schnell getrübt. Denn in der 19. Minute verletzte sich der Youngster am rechten Knie und verließ das Feld zunächst in Richtung Bank und anschließend in die Kabine. Am Ende rückte die Blomberger 29:32(12:15)-Niederlage fast in den Hintergrund.

"Mein Knie, mein Knie" Nach einer Abwehraktion der Thüringer Deckung erwischte es Nele Franz, die zusammensackte und unter Tränen laut aufschrie: &bdquo;Mein Knie, mein Knie." Sofort kümmerten sich Teamkameradinnen sowie Physiotherapeutin Christin Schürmann um sie. Direkt nach dem Schlusspfiff hockte dann Nele Franz, die Gehhilfen in den Händen, mit Schmerzen auf der Bank. &bdquo;Keine Ahnung, was ist. Ich habe jetzt erst einmal einen Druckverband und kühle das Knie", sagt sie – sichtlich gezeichnet von der Szene in der 19. Minute.

Einfache Tore &bdquo;Klar war das ein kleiner Schockmoment, da mussten wir alle einmal schlucken", blickte HSG-Rechtsaußen Lisa Rajes zurück, um gleich in die sportliche Analyse einzusteigen: &bdquo;Hinten haben wir zu viele Fehler gemacht und die einfachen Tore kassiert. Und wenn du dann gegen so eine Mannschaft deine Chancen nicht nutzt, .." Mit 2:6 (11.) geriet die HSG vor 751 Zuschauern in der Phoenix-Contact-Arena in Rückstand, kam auf 6:8 (14.) heran und lag zur Pause mit drei Treffern in Rückstand.

Kämpferische HSG &bdquo;In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Kontakt in der Abwehr, und vorne unterlaufen uns zu einfache, technische Fehler", meinte auch Kreisläuferin Cara Hartstock, die hofft, dass sie nach ihrer Fingerverletzung im Neckarsulm-Spiel wieder auf der Platte stehen kann. Die HSG gab sich kämpferisch und &bdquo;warf alles rein" (Hartstock), doch einen Gleichstand schaffte sie in den 60 Minuten nie.

Nur eine kleine Hoffnung Eine kleine Hoffnung, vielleicht etwas Zählbares mitnehmen zu können, gab es höchstens beim 15:16 nach 35 Minuten. Thüringens Trainer Herbert Müller nahm gleich eine Auszeit, und sein cleveres und erfahrenes Team fand sofort wieder in die Spur und zog auf 19:15 (38.) davon. Spätestens beim 27:20 (47.) war die Partie entschieden. Doch der Schock nach der Verletzung von Nele Franz saß auch den Trainern anschließend in den Gliedern. &bdquo;Meine Gedanken sind bei Nele, ich drücke ganz fest die Daumen", meinte THC-Coach Herbert Müller unter dem Applaus der Zuschauer.

Der Schockmoment für die HSG Blomberg-Lippe in Minute 19

Emotionen und Riesenjubel: Blomberg düpiert auch Thüringen und ist Dritter

Viel los bei der HSG: Auftritt in Spanien, Abgang einer Rückraumspielerin

„Eng, hitzig, emotional“: Blomberg will in Oldenburg Vollgas geben

„Jetzt ist wieder eine Chance weg“: Blomberg-Lippe und der Final-Fluch

Trotz Neun-Tore-Rückstand: Thüringer HC gewinnt Supercup

Tempo und Blitzstart: Blomberg rockt weiter die Bundesliga

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €