Gemeinsames Sportler-Glück in Lippe

Detmold . Der Blick geht zwischendurch zur Uhr. Auf Alexia Hauf wartet bald die nächste Trainingseinheit mit dem Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe. Ihr Freund Maurice Malak hat an diesem Tag allerdings noch ein wenig Zeit, denn das Testspiel des Fußball-Landesligisten Post-TSV Detmold ist erst für den Abend angesetzt. Zwei Sportler, zwei Neuzugänge bei lippischen Klubs, die in Detmold ein neues Zuhause gefunden haben.

Gemeinsam in Frankfurt Vor sieben Jahren lernten sich die beiden auf der Sportschule in Frankfurt/Oder kennen. Sie spielte Handball, er Fußball. Nun ziehen die beiden das erste Mal zusammen. &bdquo;Es ist schön, nach Hause zu kommen und der Partner ist da", sagt die 24-jährige Alexia Hauf, die vom Bundesliga-Absteiger Buchholz-Rosengarten nach Blomberg gewechselt ist. Sie ist gleich nach den ersten Tagen und etlichen Trainingseinheiten angetan von der HSG. Vom Umfeld und Trainingspensum her habe sie einen Unterschied zu Buchholz feststellen können.

Zeit, um anzukommen Und die Saisonprognose? &bdquo;Ich bin schon ganz gespannt, wie es läuft. Auch in anderen Klubs hat es große Umbrüche gegeben. Nun wollen wir erst mal bestmöglich trainieren, um die internen Ziele der Mannschaft, die wir noch besprechen müssen, zu erreichen", sagt die ausgebildete Erzieherin, die noch auf Jobsuche ist. Jetzt steht erst einmal die Zeit im Vordergrund, um anzukommen. Da war die Lippe-Tour zum Hermannsdenkmal, zu den Externsteinen oder zur Adlerwarte genau das Richtige. &bdquo;Unser Busfahrer hat sich ins Zeug gelegt, gerade wir Neuzugänge haben viel kennengelernt."

"Aufstieg passt" Auch die Verantwortlichen und neuen Teamkameraden des Post-TSV Detmold wollen ihrem Freund Maurice das Ankommen erleichtern. &bdquo;Ich bin herzlich aufgenommen worden. André Patscha hat mir viel geholfen, er hat sich gekümmert. Der Aufstieg in die Landesliga hat natürlich gepasst", freut sich der 22-Jährige, der am Fechenbach-Berufskolleg eine Ausbildung zum Erzieher beginnt. Selbst bezeichnet er sich als &bdquo;Zehner", der allerdings beim MSV Neuruppin nicht die 10 sondern die 23 trug. Von der Infrastruktur muss sich Malak in Detmold allerdings ein wenig umstellen. Beim brandenburgischen Oberligisten war er einen Kunstrasenplatz und drei Rasenplätze gewohnt, nun muss er sich mit einem Kunstrasen begnügen.

Vater kickte in Zehlendorf Doch das tut seiner Freude überhaupt keinen Abbruch. Der Fußball bedeutet ihm sehr viel. Sein Vater Thomas spielte einst für Hertha Zehlendorf, auch seine vier Brüder (&bdquo;Das war schon wild zu Hause, da herrschte viel Trubel.") jagen dem runden Leder nach. Aus einer sportlichen Familie stammt auch seine Freundin. Alexia Haufs Vater Frank spielte Handball, ihre Mutter Cordula Volleyball, während sich ihre &bdquo;große" Schwester der Leichtathletik und dem Cheerleading widmete.

HSV-Fans Kein Wunder, dass beide beim Punkt &bdquo;Hobby" gleich wieder auf den Sport zu sprechen kommen. Die momentan laufende Frauenfußball-Europameisterschaft ist während des Gesprächs genauso Thema wie der Hamburger SV. Maurice Malak ist HSV-Fan und verfolgt die Spiele ganz genau. &bdquo;Dieses Jahr gehen sie hoch", ist sich der Fußballer sicher, und er schiebt gleich noch ein &bdquo;sie müssen hoch" nach. Auch seine Freundin hat er &bdquo;angesteckt". &bdquo;Ich war schon öfter mit im Stadion", sagt Hauf.

"Gutes Gefühl" Sie selbst steht bei der HSG nun vor dem nächsten Schritt, nachdem sie ihren Vertrag in Buchholz auf eigenen Wunsch vorzeitig beendet hatte. &bdquo;Ich habe mich bereit gefühlt, neuen Input zu bekommen, neue Erfahrungen zu sammeln. Nach den ersten Gesprächen mit Blomberg hatte ich gleich ein gutes Gefühl", fühlt sich Alexia Hauf, die sich 2018 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, nach den ersten Tagen bereits bestätigt. Und dann wäre da ja noch das Ziel Nationalmannschaft. Schließlich gehört sie zu einem 35er Kader und ist beim Bundestrainer auf dem Radar: &bdquo;Das ist definitiv ein Ziel."

Voll angreifen Ziel von Maurice Malak ist es, schnell in Detmold und beim Post-TSV Fuß zu fassen. Im März hatte er sich einen Bänderriss zugezogen und in der vergangenen Woche war er im Training umgeknickt. Doch er ist optimistisch, bald voll angreifen zu können, wie im ersten Pflichtspiel, den Pokalauftritt der Postler gegen den Oberligisten Delbrücker SC. Klar ist schon jetzt: Wenn es die Zeit erlaubt, dann schaut er beim Handball in Blomberg zu, und sie verfolgt die Fußballspiele am Werresportplatz in Detmold. Denn Sport spielt nun mal bei Alexia Hauf und Maurcie Malak eine große Rolle

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