Überraschende Nachricht vor „Finale“: Blomberg stellt weiteren Geschäftsführer ein

Blomberg . Überraschende Personalie beim Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe: Die Geschäftsführung der Bundesliga GmbH wird sich zum 1. Juli 2024 neu aufstellen. Jan-Henning Himborn wechselt vom SV Union Halle-Neustadt im Sommer in die Nelkenstadt und wird die Geschäftsführung ergänzen. Der 47-Jährige wird Franziska Rautauoma nachfolgen, die ab September schwangerschaftsbedingt zunächst ausscheidet. Das teilte die HSG am Freitagnachmittag mit.

Auch Fabian Ullrich, zuständig für Marketing und Vertrieb, verlässt Ende Juni die Geschäftsstelle. Er wechselt in die Sportwirtschaft in eine Berateragentur, wie er auf Nachfrage bestätigte. Die Nachfolge-Suche läuft, unter anderem durch Stellenanzeigen in den Sozialen Medien.

Franziska Rautauoma hatte das Amt der Geschäftsführerin am 1. April 2023 als Nachfolgerin von Torben Kietsch angetreten. &bdquo;Ich habe mit dem Beirat immer offen gesprochen und früh gesagt, dass Familienplanung ein Thema ist", sagt Rautauoma. Mit Jan-Henning Himborn sei die HSG immer mal wieder in Gesprächen gewesen. Er sei als Ergänzung und über kurz oder lang als Ersatz vorgesehen gewesen, wie es Rautauoma formulierte.

Der studierte Sportwissenschaftler und A-Lizenzinhaber könne auf eine lange Historie im Leistungssport zurückblicken. Zunächst selbst als aktiver Spieler ging es für Himborn bis in die 3. Liga, in der er für den TSV Ellerbek oder DHK Flensborg auflief. Beim TuS Esingen sammelte der gebürtige Norddeutsche erste Trainererfahrungen und wurde 2009 Sportlicher Leiter des Vereins mit Verantwortung für die sportliche Ausrichtung von 20 Handballmannschaften im weiblichen und männlichen Bereich.

Im Jahr 2017 wechselte Himborn zum SV Union Halle-Neustadt und übernahm die Leitung der Geschäftsstelle beim damaligen Zweitligisten. Dort fungiert er als Sportdirektor und sprang interimsweise immer mal wieder auch als Trainer der Wildcats ein. So wie seit Freitagnachmittag, nachdem Till Wiechers freigestellt worden war.

&bdquo;Ich habe mich sehr über das Interesse der HSG an meiner Person gefreut. Die Gespräche mit Franziska Rautauoma und Jens Genge waren von Beginn an sehr konstruktiv und haben mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich freue mich sehr, die HSG-Familie kennenzulernen und bin von einer erfolgreichen Zusammenarbeit überzeugt", wird Himborn in der HSG-Mitteilung zitiert.

HSG-Beiratsvorsitzender Jens Genge selbst meinte: &bdquo;Als wir die Möglichkeit hatten, Jan-Henning Himborn als weiteren Geschäftsführer zu verpflichten, haben sowohl Beirat als auch Franziska Rautauoma entschieden, dessen Kompetenz für die HSG gewinnen zu wollen. Es bestand von der ersten Kontaktaufnahme gleich ein vertrauensvoller, sympathischer und kompetenter Austausch. Dadurch wird das Produkt und die Marke HSG sicherlich noch weiter aufgewertet. Im Hinblick auf die dann doch etwas schneller als erwartet eingetretene Schwangerschaft unserer Geschäftsführerin war diese Personalie umso weitsichtiger. Somit ist die HSG weiterhin auch neben dem Handballfeld hervorragend und breit aufgestellt. Außerdem hoffe ich, dass Franzi nach der geplanten Elternzeit die HSG mit ihrer gezeigten Führungskraft und -stärke weiter zur Verfügung steht."

Auch Rautauoma sieht die HSG gut aufgestellt. &bdquo;In der Bundesliga und beim Drumherum stehen wir gut da. Wir arbeiten alle gut zusammen. Auch für die nächste Saison haben wir einen schlagkräftigen Kader beisammen. Die Schutzkonzepterstellung läuft außerdem auf Hochtouren", meinte sie im LZ-Gespräch. Sie wünscht Jan-Henning Himborn schon jetzt ein glückliches Händchen. &bdquo;Ich freue mich sehr, dass er uns personell ergänzen wird, und ich bin mir sicher, dass die HSG auch in meiner Abwesenheit bei ihm in guten Händen ist."

Die HSG Blomberg-Lippe (32:14 Punkte) steht im sportlichen Bereich am Samstag vor einem &bdquo;Finale". Sie muss das Auswärtsspiel beim Tabellenvierten Thüringer HC (35:11) am Samstag um 19 Uhr unbedingt gewinnen, um noch eine Chance zu haben, am Saisonende Platz vier zu belegen. &bdquo;Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst. In meiner Amtszeit haben wir nur einmal in Thüringen gewonnen, das war im Europapokal. Wir brauchen einen perfekten Tag von allen", macht Trainer Steffen Birkner deutlich.

Verzichten muss die HSG auf die Langzeitverletzte Nele Franz. Auch Kreisläuferin Stefanie Kaiser (grippaler Infekt) steht nicht zur Verfügung.Eurosport zeigt die Partie der HSG beim THC am Samstagabend ab 18.45 Uhr live im Free-TV. Aufgrund freier Startplätze in der European League besteht die Möglichkeit, dass der Tabellenfünfte – im Moment Blomberg – eventuell eine Wildcard erhält.

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