Lange Passkontrolle, gesperrte Straßen: HSG Blomberg-Lippe kommt in Belgrad an

Blomberg/Belgrad. Als das Flugzeug am Freitagmorgen von Dortmund aus in Richtung Belgrad gestartet ist, befand sich im Gepäck der HSG Blomberg-Lippe auch ein ganz dickes Polster von 15 Toren. Denn in das Qualifikationsrückspiel der European League bei Roter Stern geht der heimische Handball-Bundesligist nach dem 39:24 vor einer Woche als haushoher Favorit. Der europäische Handballverband (EHF) schreibt auf seiner Internetseite gar, dass die Serbinnen &bdquo;ein monumentales Comeback" hinlegen müssten, um noch in die dritte Qualifikationsrunde zu kommen.

Nachdem der Präsident der Roter-Stern-Handballabteilung, Milan Vujko, der LZ gegenüber beim Hinspiel angekündigt hatte, dass man für das Duell am Samstagabend ab 20 Uhr etwa 2000 Zuschauer in der Halle &bdquo;Sportsk Centar Vozdovac" erwarte, bleibt abzuwarten, was die HSG in Belgrad tatsächlich erwartet.

"Sturmlauf verhindern" &bdquo;Es wird auf die ersten 15, 20 Minuten ankommen, da müssen wir einen Sturmlauf verhindern. Wir müssen mit allem rechnen. Aber 15 Tore sind schon ein Brett", meinte Blombergs Geschäftsführer Jan-Henning Himborn. Klar ist auch, dass sein Team mit viel Rückenwind in Belgrad antritt. Drei Heimspiele innerhalb von acht Tagen hat es gegen Solingen (30:23, DHB-Pokal), Belgrad (39:24, European League) und Metzingen (26:21, Bundesliga) gewonnen – mehr geht nicht.

&bdquo;Für das Rückspiel in Belgrad haben wir uns vorgenommen, den Schwung aus dem ersten Spiel mitzunehmen. Wir freuen uns auch auf eine Stadt, die sehr sportinteressiert ist", wird Rückraumspielerin Laetitia Quist in einer HSG-Pressemitteilung zitiert.

Noch bevor der HSG-Tross am Freitagmittag die Zimmer im Hotel &bdquo;Srbija" bezog, meinte Trainer Steffen Birkner im LZ-Gespräch: &bdquo;Natürlich ist das Hinspielergebnis deutlich, aber trotzdem haben wir erst die erste Halbzeit gespielt. Das ist keine Kaffeefahrt." Gleichzeitig stellte er das Selbstvertrauen heraus, das seine Spielerinnen in den vergangenen Partien gesammelt hätten. Ihm sei bewusst, dass der serbische Doublegewinner alles versuchen werde, das Ruder doch noch herumzureißen. &bdquo;Wir müssen gut reagieren. Aber der Gegner muss sich auch mit uns beschäftigen", sagte Steffen Birkner.

Reisebeginn um 6 Uhr Er hatte seiner Mannschaft nach dem Metzingen-Spiel für Donnerstag frei gegeben. Denn am Freitagmorgen begann die Reise nach Belgrad mit der Abfahrt nach Dortmund bereits um 6 Uhr. &bdquo;Mit dem Flug hat alles gut geklappt", berichtete der HSG-Beiratsvorsitzende Jens Genge nach der Ankunft in der serbischen Hauptstadt gegenüber der Sportredaktion. &bdquo;Nur die Passkontrolle hat länger gedauert, weil Serbien nicht in der EU ist", ergänzte Mannschaftsverantwortlicher Oliver Lippert.

Erdogan-Besuch Mit drei Kleinbussen wurde das Bundesligateam zum Hotel &bdquo;Srbija" gebracht. Aber der Verkehr erwies sich am Freitag als Hindernis. &bdquo;Das war schwierig, teilweise waren Straßen gesperrt", teilte Lippert vor Ort mit. Hintergrund: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die serbische Hauptstadt.

Nach einem Mittagessen stand als fester Termin das Abschlusstraining um 20 Uhr auf dem Programm, bei dem sich der heimische Bundesligist auf das Rückspiel einstimmte und sich mit der Halle vertraut machte.

Die Enttäuschung nach dem 24:39-Debakel war bei Gastgeber Roter Stern wohl dann doch sehr groß. So groß, dass Trainer Sasa Boskovic seinen Stuhl räumen musste. Bestätigt wurde diese Nachricht aus serbischen Medien dem Blomberger Staff am Freitagmittag bei der Ankunft. Wie HSG-Mannschaftsverantwortlicher Oliver Lippert berichtete, hat Co-Trainer Andreja Vukojevic das Amt übernommen. Dieser organisiert auch den HSG-Aufenthalt rund um das Qualifikationsspiel.

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