„Jetzt ist wieder eine Chance weg“: Blomberg-Lippe und der Final-Fluch

München/Blomberg . &bdquo;Die Wege in dieser Arena sind weit.“ Jan-Henning Himborn, Geschäftsführer des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe, unterbrach ganz kurz das Gespräch. Irgendwie ist es passend für diesen Nachmittag im &bdquo;SAP Garden“ in München gewesen. Denn auch für seine Mannschaft sind die Wege weit, einen Titel zu gewinnen.

Zum dritten Mal in Folge war für die HSG in diesem Jahr eine Trophäe zum Greifen nah, doch am Ende durfte sie diese wieder nicht in den Händen halten. Diesmal war das 30:31 (14:10) im Supercup gegen den Thüringer HC nicht nur besonders knapp, sondern auch besonders ärgerlich.

Anders als Anfang März bei der 21:31-Pokalniederlage in Stuttgart gegen HB Ludwigsburg und den beiden weiteren Niederlagen in den Endspielen um die Deutsche Meisterschaft im Mai erneut gegen HB Ludwigsburg, hatten sich die Blombergerinnen diesmal in München wesentlich mehr ausgerechnet. Oder wie es HSG-Kapitänin Laura Rüffieux sagte: &bdquo;Die Mannschaft war richtig bereit, ist reif für den Titel gewesen.“

Das richtige THC-Rezept Auf der Gegenseite stand eben nicht die Übermannschaft aus Ludwigsburg, sondern &bdquo;nur“ der Drittplatzierte der vergangenen Saison, Thüringer HC. Doch dessen Trainer Herbert Müller hatte nach einem katastrophalen Start und einem 4:13-Rückstand (20.) das richtige Rezept gefunden, das die HSG total aus der Bahn warf. &bdquo;Unser Anfang war richtig peinlich. Wir hatten keinen Zugriff, wir wussten nicht, was uns passiert, es ist alles in die Hose gegangen. Entscheidend war dann der 6:1-Lauf durch unseren Wechsel auf Sieben-gegen-Sechs vor der Halbzeit“, wurde der erfahrene Trainer in einer Pressemitteilung der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) zitiert.

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Spätestens nach der ersten Thüringer Führung beim 21:20 wurde deutlich, dass der HSG die Leichtigkeit der beeindruckenden ersten 20 Minuten verloren gegangen war. &bdquo;Das Momentum war gar nicht mehr auf unserer Seite, das Selbstverständnis war weg“, stellte Laura Rüffieux fest. Ihr Trainer Steffen Birkner hatte auch am Montag noch am Ergebnis zu knabbern. &bdquo;Montags mit dieser Niederlage aufzustehen, ist doof“, sagte er.

Der Nachrücker feiert Dabei hatte seine Mannschaft das Supercupspiel sofort angenommen, sich von der Rekordkulisse von 10.298 Zuschauern und vom Drumherum nicht beeindrucken lassen. Bis eben zu jener ominösen 20. Minute. &bdquo;Da müssen wir erfahrenen Spielerinnen vorangehen. Wir Spielerinnen, die länger dabei sind, müssen das Spiel dann an uns ziehen, das ist uns nicht gelungen.“

So merkten auch die Zuschauer, ob in der Halle oder vor dem Fernseher, dass die HSG immer mehr Minuten davon liefen, das Blatt noch einmal wenden zu können. Nachrücker Thüringer HC feierte nach dem Gewinn der European League im Mai, dort wurde die HSG Vierte, einen erneuten Titel im Jahr 2025. Der THC hatte den Supercup zuletzt 2018 gewonnen, als er im Finale den VfL Oldenburg mit 35:23 bezwang. Auch in den Jahren 2016 (22:21 gegen den HC Leipzig) und 2015 (24:22 gegen den Buxtehuder SV) kam der Sieger aus Thüringen.

&bdquo;Niederlage tut weh“ Drei Finals im Jahr 2025, drei Niederlagen, ein bitterer Nachmittag für die HSG Blomberg-Lippe. &bdquo;Das war die ärgerlichste Niederlage, und sie tut weh. Wir standen vor einem maximalen Stresstest, den wir nur in Teilen bestanden haben“, sagte ein enttäuschter Trainer Steffen Birkner.

Auch Kreisläuferin Laura Rüffieux wirkte äußerst geknickt. &bdquo;Es ist kein Geheimnis, dass ich mit der HSG gerne einen Titel gewinnen würde. Jetzt ist wieder eine Chance weg. Aber das ist der Sport“, meinte die 29-Jährige im Gespräch mit der LZ. Und schon im nächsten Satz gab sich die Kapitänin wieder kämpferisch, so wie man sie kennt. &bdquo;Ich werde an die Mannschaft appellieren, dass wir auch daraus lernen müssen. Irgendwann werden wir da sein – hoffe ich. Wir arbeiten hart, der Verein arbeitet hart dafür.“

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