Paderborn. Der SC Paderborn hat am sogenannten Deadline Day keinen weiteren Neuzugang verpflichtet. Dafür gab es den zweiten Abgang der Winter-Transferperiode. Und den hatten nicht viele auf der Rechnung, denn Marcel Mehlem verlässt den SCP. Zumindest vorerst allerdings nur bis zum Saisonende, denn der 27-jährige Mittelfeldspieler wird für die Rückrunde an den Zweitligakonkurrenten SV Sandhausen ausgeliehen. Ob es eine Kaufoption gibt, teilten die Vereine nicht mit. Sein Vertrag beim SCP läuft noch bis Sommer 2024. "Marcel kam mit dem Wunsch auf uns zu, durch eine Leihe mehr Spielpraxis sammeln zu können. Wir haben intensiv darüber gesprochen und sind davon überzeugt, dass die Leihe nach Sandhausen für alle Beteiligten aktuell die beste Lösung ist", erklärt SCP-Sportchef Benjamin Weber. Die Aussichten auf Spielzeit wären für Mehlem in Paderborn tatsächlich mau gewesen. Schon in der Hinrunde hatte der Mittelfeld-Malocher in der Liga lediglich sieben Jokereinsätze verbucht, bei denen er ganz 163 Einsatzminuten sammelte. Hinzu kam ein Startelf-Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen. Gute Erinnerungen an Sandhausen Mit Kai Klefisch und Sebastian Klaas, die nach langen Verletzungspausen nun wieder an Bord sind, hätte Mehlem in der Rückrunde zudem noch mehr Konkurrenz gehabt. Und so zieht es den 27-Jährigen, der zuletzt auch mit seinem Ex-Klub Karlsruher SC in Verbindung gebracht worden war, nun zum SV Sandhausen. Gegen eben jenen Verein hatte Mehlem in der vergangenen Saison sein einziges Plichtspieltor für den SCP erzielt. So traf der Mittelfeldakteur am 4. Dezember 2021 beim 1:1 in Sandhausen. Unterm Strich verbuchte Mehlem, der im Sommer 2021 vom belgischen Klub Union Saint Gilloise an die Pader gewechselt war, in seinem ersten Jahr beim SCP immerhin 24 Liga-Einsätze, wobei er 13-mal in der Startelf gestanden hatte. Doch in dieser Saison plagte er sich unter anderem mit muskulären Problemen herum, die ein Bandscheibenvorfall verursacht hatte. Auch der Start in die Sommervorbereitung war durchwachsen gewesen, weil Mehlem aufgrund seines Impfstatus auf das Trainingslager in den USA hatte verzichten müssen. Ofori ist weiter auf der Suche "Marcel zeichnen seine starke Mentalität und seine aggressive Spielweise aus", sagt Sandhausens Trainer Alois Schwartz. "Ich kenne und schätze das Trainerteam Alois Schwartz und Dimi Moutas noch aus Karlsruher Zeiten. Ich möchte mit dem SVS eine erfolgreiche Rückrunde spielen, möglichst viel auf dem Platz sein und so helfen, dass wir das Saisonziel erreichen. Zudem freue ich mich auf die Rückrunde in der Nähe meiner Familie", kommentiert Mehlem seinen Wechsel zum SVS. Vor Mehlem hatte bereits Adrian Gryszkiewicz den SCP verlassen. Der Innenverteidiger wechselte vor drei Wochen zum polnischen Erstligisten Rakow Tschenstochau. Und eigentlich soll auch Mittelfeldspieler Kelvin Ofori noch seine Zelte an der Pader abbrechen. Wenn am Deadline Day kein entsprechender Wechsel mehr zustande kommt, könnte der 21 Jahre alte Ghanaer aber in den kommenden Tagen unter anderem noch nach Österreich, in die Türkei oder in die Schweiz wechselt.