Paderborns Entdeckung der Saison ist zurück in der Erfolgsspur

Paderborn. Marcel Hoffmeier steht geradezu sinnbildlich für die bisherige Zweitliga-Saison des SC Paderborn. Der Neuzugang vom Viertligisten Preußen Münster erwischte ebenso wie das gesamte Team einen sensationellen Saisonstart, um dann einen ziemlich verkorksten Hinrunden-Endspurt hinzulegen. Doch nun sind "Hoffi" und der SCP zurück in der Erfolgsspur. Und wenn die Paderborner an diesem Samstag, 25. Februar, ab 13 Uhr bei Holstein Kiel ihr 22. Saisonspiel bestreiten, dürfte Hoffmeier zum 22-mal in der Startelf stehen.

Von einer solchen persönlichen Bilanz hätte der gebürtige Geseker im vergangenen Sommer wohl noch nicht einmal zu träumen gewagt. Hoffmeier galt als Perspektivspieler, der sich erst einmal hintanstellen muss. Doch dann startete der dynamische Defensivakteur von Null auf Hundert durch. "Ich bin glücklich und zufrieden", sagt der 23-Jährige mit Blick auf seine ersten neun Monate beim SCP.

Kurz vor Weihnachten verlängerte er daher seinen Vertrag. Die Laufzeit gab der Verein nicht bekannt, doch Hoffmeier dürfte sich bis mindestens Juli 2025 an den SCP gebunden haben. Das freut auch Trainer Lukas Kwasniok, der an seinem talentierten Schützling unter anderem dessen Vielseitigkeit schätzt. So kam Hoffmeier in den fünf Pflichtspielen der Rückrunde rechts wie links auf vier verschiedenen Positionen zum Einsatz.

Konstanz ist das Zauberwort "Er war dabei stets sehr stabil. Hoffi hat nicht mehr die kleinen Fehler im Spiel, die er am Ende der Hinrunde hatte", urteilt der SCP-Coach. "Gerade mental war ich ein wenig müde und manchmal nicht richtig bei der Sache", blickt Hoffmeier auf die letzten vier Pflichtspiele des Jahres 2022 zurück, in denen sein Team stets als Verlierer vom Platz gegangen war. "In der langen Winterpause konnte ich neue Energie tanken. Jetzt hoffe ich, dass die Kraft für die gesamte Rückrunde reicht", ergänzt der SCP-Verteidiger.

"Hoffis nächster Schritt muss es sein, sich in der 2. Liga konstant zu etablieren. Er muss nicht diese Highlights haben. Bei einem Verteidiger ist es manchmal wie bei einem Schiedsrichter: Wenn er nicht auffällt, hat er alles richtig gemacht", sagt Kwasniok. Allerdings ist Hoffmeier ein Abwehrspieler, der schnell auffällt. So legt der 23-Jährige liebend gerne den Vorwärtsgang ein. Eben jene Angriffslust und Unbekümmertheit waren zu Saisonbeginn auch sein Erfolgsgeheimnis, ehe mit den ersten Rückschlägen peu à peu das Nachdenken einsetzte. Doch nun hat der Sommerneuzugang wieder den Kopf frei.

Exakt dies scheint auch für den Großteil seiner Teamkollegen zu gelten. "Ich habe das Gefühl, dass wir gefestigter sind als in der Hinrunde", sagt Hoffmeier und verweist auf die vier bislang absolvierten Ligaspiele des Jahres 2023: "Gegen Karlsruhe und Kaiserslautern haben wir Geduld bewiesen. Gegen Düsseldorf haben wir offensiv geglänzt. Und in Hannover haben wir ein 0:2 aufgeholt."

Bruder-WG in Paderborn? Nun wartet die Partie in Kiel. "Es wird sicher ein Spiel, das auf beiden Seiten von der Offensive geprägt wird. Ich hoffe, dass wir am Ende ein Tor mehr geschossen haben als der Gegner", sagt Hoffmeier, der sich derzeit weder mit Tabellenkonstellationen noch mit dem Thema Bundesliga-Aufstieg beschäftigt.

Dafür steht für ihn fest, dass sein Ex-Klub Preußen Münster in die 3. Liga aufsteigen wird. "Die haben jetzt elf Punkte Vorsprung. Ich gehe fest davon aus, dass Münster es diesmal packt", betont Hoffmeier. Der 23-Jährige hat in dieser Saison auch schon zwei, drei Preußen-Heimspiele besucht, um ehemalige Teamkollegen wie Nicolai Remberg und Henok Teklab in Aktion zu erleben.

Dieses Münsteraner Duo würde sicherlich auch dem SC Paderborn gut zu Gesicht stehen. "Mit Nico Remberg bin ich auch gut befreundet", sagt Hoffmeier mit Blick auf den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler, der von einigen Zweitligisten umworben wird. Dazu zählt angeblich Holstein Kiel. Hoffmeier maßt sich nicht an, seinem Kumpel Ratschläge zu geben. "Nico wird schon den richtigen Schritt gehen", sagt er.

Für seinen Zwillingsbruder Kevin Hoffmeier, der für den Regionalligisten SV Rödinghausen kickt, steht im Sommer wohl ebenfalls ein Vereinswechsel an. "Ich gehe davon aus, dass er den Sprung in die 3. Liga wagt", sagt Marcel. Doch womöglich zieht es Kevin auch an die Pader. "Ich würde mir wünschen, dass wir noch mal zusammen in einem Team spielen", sagt sein Bruder, der in diesem Winter aus seinem Heimatdorf Schmerlecke nach Paderborn gezogen ist. Und vielleicht bilden die Hoffmeiers ja dort in nicht allzu ferner Zukunft eine Bruder-WG.

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