SCP-Stürmer Felix Platte beendet seine Torflaute und leidet mit Schalke

Paderborn. Es war sein erstes Pflichtspiel-Tor seit dem 15. April 2023. Und es war ein extrem wichtiger Treffer, denn er ebnete dem SC Paderborn am Freitagabend den Weg zum eindrucksvollen 3:1 (1:0)-Heimsieg im Zweitliga-Kellerduell gegen den FC Schalke 04. Doch Felix Platte verzichtete bei seinem Erfolgserlebnis in der 43. Minute auf einen Torjubel. Der SCP-Stürmer hob nur kurz die Arme und wirkte dabei, als müsse er sich für sein Tor zum 1:0 entschuldigen.

"Ich bin überglücklich, dass ich endlich wieder treffen konnte. Und ich bin noch glücklicher über den Heimsieg. Aber gegen andere Vereine hätte ich noch lieber getroffen", erklärte Platte nach Spielschluss. Sein Fußballerherz schlägt halt noch immer ein Stück weit für den FC Schalke. 2012 war er im Alter von 16 Jahren aus Paderborn zu den Königsblauen gewechselt, um sich in der Knappenschmiede das nötige Rüstzeug für eine Profikarriere zu holen. "Ich habe noch einen riesigen Respekt vor Schalke. Und ich habe dem Verein viel zu verdanken", sagte Platte und hob dabei vor allem Schalkes Nachwuchscoach Norbert Elgert hervor: "Bei ihm habe ich sehr viel gelernt."

Der aus dem lippischen Sabbenhausen stammende Angreifer schoss insgesamt 27 Tore für die U17 und U19 der Königsblauen, wurde mit den A-Junioren deutscher Meister und feierte am 18. Februar 2015 sein Startelfdebüt für die Schalker Profis. Es war ein Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid. Doch von solchen Partien ist der S04 inzwischen Lichtjahre entfernt. Wenn der Erstliga-Absteiger aus dem Ruhrpott so weitermacht, droht stattdessen in der kommenden Saison ein Drittliga-Derby gegen Borussia Dortmund II.

Beste Wünsche in Richtung Schalke Der deprimierende Niedergang des Traditionsvereins trifft daher auch Felix Platte. "Es tut weh, wenn ich sehe, was auf Schalke gerade passiert. Ich hoffe, dass dort bald wieder Ruhe einkehrt und dass sie den richtigen Mann an der Seitenlinie finden, damit es wieder bergauf geht", sagte der SCP-Akteur mit Blick auf die Trainersuche der Königsblauen.

Auf den neuen Coach wartet allerdings eine Herkulesaufgabe, denn bei der 1:3-Pleite in Paderborn präsentierten sich die Schalker in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena spätestens nach dem 0:2 als Trümmerhaufen. "Wenn du ein Gegentor kassierst, wird es schwer für die Mannschaft, denn sie strotzt halt gerade nicht vor Selbstvertrauen", erklärte Platte.

Paderborns 1,92 Meter großer Stürmer aber besitzt wieder jede Menge Selbstvertrauen. Und nach schwierigen Monaten voller Verletzungsprobleme ist Platte nun in einer exzellenten körperlichen Verfassung. "Wir sagen seit Wochen, dass Felix so gut drauf ist wie noch nie. Jetzt hat er sich belohnt", sagte SCP-Coach Lukas Kwasniok. "Ich freue mich sehr für Felix. Er hat so viel investiert und so viel gearbeitet. Jetzt hat er endlich sein Tor erzielt", erklärte Adriano Grimaldi.

Die "Büffel" im Sturm überzeugen Dieser hatte zusammen mit Platte zum zweiten Mal in Folge in der Paderborner Startelf gestanden. Die beiden SCP-Sturmriesen harmonierten wie schon beim 1:1 in Magdeburg prächtig. "Man sieht, dass die beiden fit sind, von Spiel zu Spiel besser reinkommen und einfach alles auf dem Platz lassen", lobte Sportchef Benjamin Weber. In der Tat: Grimaldi und Platte schonen weder sich noch den Gegner. Wille und Leidenschaft sind extrem groß. Noch dazu strahlen sie Torgefahr aus. Grimaldi holte unter anderem den Elfmeter zum 2:0 heraus und setzte einen alles andere als einfachen Kopfball an die Latte. Platte demonstrierte bei seinem 1:0-Treffer eine gewaltige Sprungkraft, für die er den Spitznamen "Air Felix" verdient hätte.

"Wenn du diese beiden Büffel da vorne drin hast, hilft es, ab und zu mal zu flanken", konstatierte Lukas Kwasniok, der hierbei insbesondere die zielgenauen Hereingaben von Sebastian Klaas lobte. "Das war heute unsere beste Saisonleistung", erklärte Felix Platte, ehe er erschöpft, aber glücklich, in die Kabine ging. Dort dröhnte bereits laute Partymusik aus den Boxen. In der Umkleide der Gäste aber herrschte betretenes Schweigen, das es zuvor schon im Schalker Fanblock gegeben hatte. Denn die in Paderborn gezeigte Nicht-Leistung der Königsblauen macht tatsächlich sprachlos.

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