Warum Calvin Brackelmann beim SC Paderborn einen längeren Anlauf benötigte

Paderborn. Sein Zweitligadebüt war ein ziemlich kurzes Vergnügen gewesen. So hatte Calvin Brackelmann am 21. Januar im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:1) erst in der 90. Minute das Spielfeld betreten. Auch in der Partie beim VfL Osnabrück war der 1,96 Meter große Abwehrakteur des SC Paderborn am vergangenen Samstag wieder als Einwechselspieler gefragt.

Diesmal aber stand er inklusive Nachspielzeit satte 63 Minuten auf dem Platz. Und in eben jenen Minuten trug er mit einer grundsoliden Leistung dazu bei, dass der SCP in Unterzahl immerhin ein 0:0 ergatterte.

&bdquo;Das war eine schöne Sache. Und ich habe mich gefreut, auf meiner Position spielen zu dürfen“, resümiert Brackelmann, der ab der zweiten Halbzeit an der Seite von Visar Musliu in der Innenverteidigung agierte. Auch deshalb hatte der 24-jährige Newcomer keine großen Eingewöhnungsprobleme.

Geplanter Umweg über die U21 &bdquo;Ich fühle mich wohl neben Visar“, sagt Brackelmann mit Blick auf seinen Teamkollegen, mit dem er in der vergangenen Drittliga-Saison das etatmäßige Innenverteidiger-Duo des FC Ingolstadt gebildet hatte. Im Sommer wechselten beide zum SCP. Allerdings unter höchst unterschiedlichen Vorzeichen.

Musliu sollte als Soforthilfe die Defensivabteilung verstärken und sich möglichst schnell zum Abwehrchef aufschwingen. Brackelmann aber war damals auch aufgrund einer längeren Verletzungspause in keinem allzu guten körperlichen Zustand. Das zeigte sich Anfang September gleich in seinem ersten Testspiel-Einsatz gegen den SC Wiedenbrück (1:1). Daher sollte der gebürtige Lüneburger erst einmal über die U21 an den Profikader herangeführt werden.

&bdquo;Wir wussten, dass Calvin länger braucht. Wir hatten aber die Fantasie, dass ein Spieler, der einen feinen linken Fuß hat, 1,96 Meter misst und pfeilschnell ist, auch in der 2. Liga Fuß fassen kann“, erklärt SCP-Trainer Lukas Kwasniok und fügt an: &bdquo;Und wir hatten das Glück, eine Regionalliga-Reserve zu haben, in der solche Spieler peu à peu aufgebaut werden können.“

Karriere verlief nicht geradlinig &bdquo;Im Prinzip ist der ursprüngliche Plan aufgegangen“, sagt ein schmunzelnder Calvin Brackelmann, der am Samstag in Osnabrück demonstrierte, welch große Fortschritte er in den vergangenen fünf Monaten gemacht hat. &bdquo;Mit seiner Größe, seiner Ruhe am Ball und dem starken Kopfballspiel war er sehr wichtig für uns“, lobte SCP-Torhüter Pelle Boevink seinen Vordermann.

&bdquo;Wenn wir defensiv tiefer verteidigen müssen, kommst du an Calvin kaum vorbei. Und in der Luft ist er eine absolute Waffe. Wir werden Spaß an ihm haben, wenn er konsequent bleibt“, sagt Chefcoach Kwasniok. Eben jene Konsequenz schien der ehemalige U19-Nationalspieler in den vergangenen Jahren nicht immer zu haben. Hinzu kam das Verletzungspech. Und so verlief seine Karriere alles andere als geradlinig.

Startelfdebüt als nächstes Ziel &bdquo;Er ist nun fast schon Mitte 20. Es liegt an ihm, welche Richtung seine Laufbahn nun einschlägt“, erklärt Paderborns Trainer und fügt an: &bdquo;Wichtig ist, dass Calvin dauerhaft aktiv bleibt. Dafür benötigt er körperliche Voraussetzungen, die er sich nach und nach erarbeitet hat. Aber er ist noch weit davon entfernt, ein verlässlicher Zweitligaspieler zu sein.“

Immerhin hat Brackelmann aber zuletzt schon einen gestandenen SCP-Innenverteidiger wie Jannis Heuer auf die Tribüne verdrängt. Und vielleicht erreicht der 24-Jährige schon an diesem Sonntag, 4. Februar, im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) das nächste Etappenziel. &bdquo;Ich würde natürlich auch gerne mal von Anfang an spielen“, hofft Brackelmann auf sein Zweitliga-Startelfdebüt.

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