Vom Pechvogel zum Matchwinner: Visar Musliu köpft Paderborn zum Sieg

Paderborn/Kaiserslautern. Die 1:2-Hinspielpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte Visar Musliu noch von der Tribüne aus verfolgt. Der Neuzugang des SC Paderborn fehlte damals wegen einer Rotsperre, die ihm den Start beim neuen Arbeitgeber verhagelt hatte. Beim Rückspiel am Samstagabend aber konnte sich Musliu als Matchwinner feiern lassen. So erzielte der 29-jährige SCP-Innenverteidiger den entscheidenden Treffer zum Paderborner 2:1-Sieg in Kaiserslautern.

&bdquo;Es macht einen stolz und glücklich, wenn man das Siegtor erzielt. Ich bin happy“, erklärte Musliu nach der Partie am Betzenberg, die für den SCP und ihn persönlich denkbar schlecht begonnen hatte. So hatte der nordmazedonische Nationalspieler in der dritten Minute ein Kopfballduell gegen Jan Elvedi verloren. Konsequenz: Der FCK-Verteidiger netzte zum frühen 1:0 für die Hausherren ein.

&bdquo;Ich übernehme den Großteil der Verantwortung“, sagte Musliu mit Blick auf den Gegentreffer. Dies ehrt ihn, denn der geschickt einlaufende Elvedi war in dieser Szene nur schwer zu verteidigen. Den Großteil der Schuld trug eher SCP-Kapitän David Kinsombi, der Elvedi nicht am besagten Einlaufen gehindert hatte.

Es mangelt noch an Konstanz Doch die zitierte Aussage passt zum Charakter Muslius, der stets bescheiden auftritt und ein echter Teamplayer ist. Sein Cheftrainer hat ihn in dieser Saison zudem schon mehrfach als &bdquo;unseren mit Abstand besten Verteidiger“ bezeichnet. Diesem Lob wurde Musliu bislang allerdings zu selten gerecht, wenngleich sich seine Zweikampfquote von 65 Prozent sehen lassen kann.

Letztlich muss der erfahrene Innenverteidiger jedoch an seiner Konstanz arbeiten und die Fehlerquote minimieren. Auch in Kaiserslautern hatte Musliu in der ersten Hälfte ebenso wie der Großteil seiner Teamkollegen gewackelt. &bdquo;Visar hat sicherlich nicht sein allerbestes Spiel gemacht“, gab auch Lukas Kwasniok zu. &bdquo;Aber er hat das Spiel entschieden. Das freut mich für ihn, weil er einfach ein Vollprofi durch und durch ist“, ergänzte Paderborns Cheftrainer.

Beim Siegtor in der 72. Minute hatte Musliu eine von Kai Klefisch verlängerte Obermair-Ecke gekonnt ins lange Eck geköpft. Es war der zweite Zweitligatreffer seiner Karriere, nachdem er zuvor am 1. April 2022 für den FC Ingolstadt beim 3:2-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue eingenetzt hatte.

Ingolstadt stieg damals trotzdem sang- und klanglos ab. Beim SC Paderborn muss sich Musliu dagegen in dieser Saison nicht mit dem Thema Abstieg beschäftigen. Stattdessen ist die Spitzengruppe für den SCP inzwischen in Schlagdistanz gerückt. &bdquo;Es ist erst einmal gut, dass wir in der oberen Tabellenhälfte stehen. Aber von uns denkt momentan keiner an einen Aufstieg. Wir versuchen lieber, uns weiter zu verbessern. Am Ende wird man dann sehen, was dabei herauskommt“, so Musliu.

Krämpfe in der Schlussphase Auch am Samstagabend wurde hierbei trotz des zehnten Saisonsieges deutlich, dass sein Team noch Verbesserungsbedarf hat. So hatten die Paderborner in den ersten 45 Minuten eine ziemlich dürftige Vorstellung abgeliefert. &bdquo;Da waren wir nicht clever genug. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Aber Kaiserslautern kam auch nur deshalb zu Chancen, weil wir diese Fehler im Spiel hatten. Und wir lagen zur Pause nur 0:1 zurück. Das hat uns Zuversicht gegeben“, erklärte Musliu.

Der Trainer habe dann in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Die Fehlerquote wurde deutlich minimiert. Kaiserslautern erspielte sich keine zwingenden Torchancen mehr. Und der SCP nutzte zwei Standardsituationen, um die Partie zu drehen. Visar Musliu verfolgte die letzten Spielminuten allerdings von der Bank aus, denn Jannis Heuer war in der 86. Minute für seinen Teamkollegen eingewechselt worden.

&bdquo;Ich hatte nach einer Grätsche einen Krampf bekommen. Ich hab es noch fünf Minuten versucht, aber dann musste ich raus“, berichtete Musliu, der mit Paderborn nun am kommenden Samstag (13 Uhr, Home-Deluxe-Arena) auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel trifft. Beim Hinspiel in Kiel hatte der Nordmazedonier sein erstes SCP-Zweitligaspiel über die volle Distanz bestritten, aber 1:2 verloren. Nun soll wie schon gegen Kaiserslautern das Ergebnis gedreht werden.

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