Paderborns Sturmtalent llyas Ansah lebt seinen Traum

Paderborn. Im Frühjahr 2022 hatte Ilyas Ansah noch für die A-Junioren der Sportfreunde Siegen in der Westfalenliga gegen Gegner wie Sprockhövel, Soest und Hombruch gekickt. Am 22. September 2023 aber durfte er dann vor mehr als 24.000 Zuschauern in der 2. Bundesliga ran. Ansah feierte damals im Gastspiel beim 1. FC Magdeburg (1:1) sein Profidebüt für den SC Paderborn und stand prompt in der Startelf. &bdquo;Es war der Tag, an dem für mich ein Traum in Erfüllung gegangen ist“, sagt der SCP-Stürmer.

Wenn an diesem Sonntag ab 13.30 Uhr in der Paderborner Home-Deluxe-Arena nun das Rückspiel gegen Magdeburg ansteht, könnte Ansah bereits seinen 17 Zweitliga-Einsatz und die elfte Startelf-Nominierung verbuchen. &bdquo;Ich hätte vor der Saison nie damit gerechnet, dass ich so schnell auf so viele Einsätze komme“, gibt der 19-Jährige zu. Und vor ein, zwei Jahren war der gebürtige Lüdenscheider auch noch meilenweit vom Profifußball entfernt.

Im Jugendbereich deutete jedenfalls sehr wenig darauf hin, dass Ansah mal in der 2. Liga landet. Als 13-Jähriger wechselte er zwar vom SC Lüdenscheid zum VfL Bochum. Doch nach nur einer Saison war das Abenteuer schon wieder beendet. &bdquo;Es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich wollte wieder mehr Spielzeit sammeln“, berichtet Ansah, der fortan für Eintracht Dortmund und die Sportfreunde Siegen in den Junioren-Westfalenligen auf Torjagd gehen sollte.

U21-Einsätze als Sprungbrett In seinem ersten U19-Jahr gelangen ihm dabei satte 27 Treffer für Siegen. Der SC Paderborn machte ihm daraufhin ein Angebot. &bdquo;Da hat alles gestimmt“, betont Ansah, der aufs Paderborner Sportinternat wechselte und sein Abitur am Gymnasium Theodorianum meisterte. In der Endphase der Oberliga-Saison 2022/23 steuerte er sechs Tore zum Aufstieg der SCP-Reserve bei. Und zu Beginn der aktuellen Regionalliga-Spielzeit traf Ansah ebenfalls regelmäßig für die U21.

&bdquo;Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben“, sagt der 1,94 Meter große Angreifer, der eine Chance im Zweitligateam erhielt und diese exzellent nutzte. &bdquo;Ich hatte den Traum vom Profifußball auch nie aus den Augen verloren. Und ich hatte auch noch keinen Alternativplan fürs Leben entwickelt. Es freut mich daher, dass ich nun meinen Traum leben kann“, erklärt Ansah mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Seine Spielweise ist mitunter unkonventionell. Vielleicht auch bedingt dadurch, dass er den Großteil seiner Jugend nicht in Nachwuchsleistungszentren verbrachte. Ansah geht gerne ins Dribbling, überrascht seine Gegenspieler und nervt diese mit seiner Laufstärke und seiner Beharrlichkeit im Spiel gegen den Ball. &bdquo;Er spielt, als ob er mehrere Arme und Beine hätte. Wie ein Oktopus“, hatte SCP-Coach Lukas Kwasniok unlängst über seinen jungen Angreifer geurteilt.

Die Unbekümmertheit als Waffe Ansahs technische Fähigkeiten und sein Spiel mit dem Ball sind dagegen noch nicht ausgefeilt. &bdquo;Da habe ich sicher die größten Reserven, auch wenn ich mich da in den vergangenen Monaten am meisten weiterentwickelt habe“, sagt der 19-Jährige. &bdquo;Je wilder das Spiel ist und je weniger Dominanz wir haben, desto besser für ihn“, erklärt sein Trainer und fügt an: &bdquo;Um eine absolute Stammkraft zu werden, muss Illi an den Elementen arbeiten, die du brauchst, um bei mir auch im Ballbesitzspiel beginnen zu können. Das sind vor allem Dinge technischer Natur.“

Diese Aussage zeigt, dass die Ansprüche an Ansah steigen. Und die Gegner tun ihm nicht mehr den Gefallen, ihn zu unterschätzen. &bdquo;Sie nehmen Illi jetzt anders wahr“, sagt Kwasniok. Die Unbekümmertheit dürfte aber weiterhin eine wichtige Waffe des Sturmtalentes sein. So lässt sich Ansah auch von großen Zuschauerkulissen nicht beeinflussen.

Beim 2:1-Sieg in Hamburg blieb er im Dezember vor mehr als 52.000 Zuschauern eiskalt, um sein erstes Zweitligator zu markieren. Und auch beim Debüt in Magdeburg hatte Ansah vor 24.000 enorm lautstarken FCM-Fans stark aufgespielt. &bdquo;Ich kann mich gut darauf fokussieren, was ich auf dem Rasen machen muss“, erklärt Ansah und sagt mit Blick auf das am Sonntag anstehende Wiedersehen mit Magdeburg: &bdquo;Ich hoffe, dass ich dann wieder wie nach meinem Debüt glücklich vom Platz gehen kann.“

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