Auf Paderborns Azubis wartet gegen Magdeburg die nächste Reifeprüfung

Paderborn. In der vergangenen Saison hatte der SC Paderborn schon am 24. Spieltag mit einem 0:0 in Magdeburg die 40-Punkte-Marke geknackt. Dieses Kunststück könnte der OWL-Zweitligist an diesem Sonntag im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) wiederholen. Allerdings muss diesmal ein Sieg her.

Und das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, denn der Gegner präsentierte sich zuletzt in glänzender Verfassung. Magdeburg holte ebenso wie der SCP zehn Punkte aus sechs Rückrundenspielen, fügte mit seinem ansehnlichen Ballbesitzfußball dem FC St. Pauli (1:0) die erste Saisonniederlage zu und fegte zuletzt den FC Schalke 04 mit 3:0 vom Platz.

&bdquo;Magdeburg hat die Gabe, jeden Gegner erdrücken zu können. Wir müssen akzeptieren, dass wir am Sonntag auch mal leiden müssen, denn der Gegner hat Waffen. Aber auch wir haben Waffen“, sagt SCP-Trainer Lukas Kwasniok vor dem Duell gegen eine offensiv ausgerichtete Mannschaft, die einen ähnlichen Spielansatz verfolge.

Die meisten Startelfplätze sind vergeben Die vergangenen drei Zweitligapartien zwischen beiden Teams waren dann auch recht ansehnlich. Allerdings fielen insgesamt lediglich drei Tore. &bdquo;Das ist schon kurios. Aber dies lag daran, dass es beide Mannschaften zu selten geschafft hatten, offene Konstellationen in der gegnerischen Hälfte sauber auszuspielen“, urteilt Kwasniok.

Dieser hatte beim 1:1 im Hinspiel eine überraschende Startelf aufgeboten, in der mit Platte, Grimaldi und Zweitligadebütant Ansah beispielsweise drei Sturmhünen standen. Am Sonntag aber wird Kwasniok wohl vornehmlich auf die Spieler setzen, die zuletzt einen hochverdienten 2:1-Sieg in Wiesbaden eingefahren haben.

&bdquo;Bis auf zwei Positionen ist alles klar. Wir haben in Wiesbaden ja nicht ganz so schlecht gespielt“, sagt der SCP-Coach. Offen könnten dabei noch die Fragen sein, wer neben Bilbija und Kostons im Angriff spielt und wer auf der linken Außenbahn aufläuft. Die Dreier-Abwehrkette dürften derweil wieder Curda, Musliu und Hoffmeier bilden. Im Mittelfeld sind vermutlich Obermair, Kinsombi und Klefisch gesetzt.

Maximilian Rohr, Marco Schuster, Felix Platte (alle verletzt), Martin Ens (Rotsperre) und Kimberly Ezekwem (erkrankt) fallen aus. Sirlord &bdquo;Sissi“ Conteh, der sich in Wiesbaden eine Rippenprellung zugezogen hatte, ist dagegen einsatzbereit und könnte im Spiel gegen seinen Ex-Klub wieder als Joker zum Einsatz kommen. &bdquo;Wir sind happy, weil Sissi eine echte Waffe darstellt, gerade wenn die Partie nach hinten hin offener wird.“

SCP will von der Siegesdroge kosten Und sollte der SCP am Sonntag die 40-Punkte-Marke knacken, sei dies kein Grund, um neue Zielsetzungen auszurufen. &bdquo;Das Ziel, das nächste Spiel zu gewinnen, ist sexy genug“, betont Kwasniok, der sein Team unlängst nach der 0:4-Heimpleite gegen Kiel als &bdquo;Azubi-Mannschaft“ bezeichnet hatte. Das war keineswegs despektierlich gemeint. &bdquo;Die gesamte Saison ist für uns ein Lernprozess. Und es gibt Phasen, in denen du schnell dazu lernst und mal weniger schnell“, sagt Paderborns Chefcoach, der bei der Pressekonferenz zum Spiel Vergleiche zu seiner Ausbildung als Verwaltungsbeamter im mittleren Dienst zog.

&bdquo;Wenn du deine Ausbildung beginnst, denkst du auch nicht an das Ende in drei Jahren. Sondern wenn du dann drei Monate die Hundesteuer machst, denkst du, hoffentlich ist der Quatsch bald vorbei und ich sehe etwas Neues. Du lernst in verschiedenen Bereichen. Irgendwann bist du dann als Azubi reif, ein vollwertiger Angestellter zu sein, der möglichst alles beherrscht. Und wenn ein Spieler bei uns zwei oder zweieinhalb Jahre ist, sollte er am Ende alle Elemente des Spiels beherrschen, die ich von ihm erwarte“, so Kwasniok.

Bis dahin gelte das Ziel, sich &bdquo;häppchenweise zu entwickeln“ und &bdquo;Punkte einzuheimsen“. &bdquo;Und es gibt nichts Schöneres, als das Gefühl eines Sieges. Das ist unsere Droge“, betont der SCP-Trainer. Und von dieser Droge möchten die Paderborner auch am Sonntag kosten. Wenn es schlecht läuft, müssen Kwasnioks &bdquo;Azubis“ aber wie schon gegen Kiel wieder Lehrgeld zahlen.

Und so könnten sie spielen: SC Paderborn: Boevink - Curda, Musliu, Hoffmeier - Obermair, Kinsombi, Klefisch, Leipertz - Bilbija, Kostons, Ansah.

1. FC Magdeburg: Reimann - Müller, Elfadli, Heber - Bell Bell, Gnaka, Hugonet, El Hankouri - Atik, Schuler, Ito.

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