Startelf-Comeback für Mattes Hansen: Paderborns Lehrling meldet sich zurück

Paderborn. Mattes Hansen zählte im vergangenen Sommer beim SC Paderborn zu den großen Gewinnern der Saisonvorbereitung. Der 19 Jahre junge Neuzugang aus der A-Jugend des FC Schalke 04 startete als frischgebackener Fußballprofi sofort mächtig durch und stand vom 3. bis 11. Zweitliga-Spieltag stets in der Startelf. Doch dann bekam auch Hansen zu spüren, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Ab Dezember musste das SCP-Talent zumeist auf der Bank Platz nehmen. Bei der 1:2-Niederlage auf St. Pauli aber durfte Hansen am Ostersonntag zum zweiten Mal in der Rückrunde von Beginn an ran.

Der gebürtige Mecklenburger agierte mit Kapitän David Kinsombi auf der Doppel-Sechs. Und Trainer Lukas Kwasniok urteilte anschließend: &bdquo;Nach so einer langen Pause, bei so einer Kulisse und einem solch starken Gegner hat Mattes eine absolut solide und stabile Leistung abgeliefert.“ Das sei aber auch keine Überraschung. &bdquo;Mattes hat seine Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen deutlich steigern können“, berichtete Paderborns Coach.

Dieser hatte Hansen für den gelbgesperrten Kai Klefisch in die Startelf beordert. Und der Ex-Schalker bekam es im Mittelfeld unter anderem mit Pauli-Kapitän Jackson Irvine und seinem U20-Nationalmannschaftskollegen Aljoscha Kemlein zu tun. Das war eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe, die Hansen jedoch prima erledigte, wenngleich das Duo Irvine/Kemlein am Ende einen Punktsieg im direkten Duell gegen die beiden SCP-Sechser feierte. Und was aus Paderborner Sicht noch schmerzhafter war: Der FC St. Pauli gewann mit 2:1.

Klefisch wäre wieder einsatzbereit &bdquo;Wir waren gut eingestellt, aber in der ersten Halbzeit waren wir in den individuellen Duellen zu oft zweiter Sieger. Da haben wir viele Bälle hergeschenkt. Als wir dann nach der Pause am Drücker waren und man die Verunsicherung von St. Pauli spürte, hat uns der Platzverweis den Wind aus den Segeln genommen“, bilanzierte Hansen mit Blick auf die Gelb-Rote Karte, die SCP-Stürmer Adriano Grimaldi in Minute 73 gesehen hatte.

&bdquo;Es hat trotzdem Spaß gemacht“, kommentierte der 19-Jährige seine Millerntor-Premiere, bei der er durchaus Argumente für weitere Startelf-Einsätze sammeln konnte. Zuvor hatte Hansen in der Rückrunde lediglich im Heimspiel gegen Düsseldorf (4:3) in der Anfangsformation gestanden. Damals hatte Kai Klefisch wegen einer Gelb-Roten Karte gefehlt, um seinen jungen Teamkollegen nach abgesessener Sperre umgehend wieder abzulösen.

Sollte sich dieses Prozedere nun wiederholen, müsste Hansen an diesem Freitag, 5. April, im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) in die Reservistenrolle zurückkehren. Doch der Blondschopf würde es gelassen nehmen. &bdquo;Das gehört zu einem ersten Profijahr dazu. Man muss sich auch mal hinten anstellen. Man lernt viel, schaut sich einiges von seinen Teamkollegen ab und muss einfach dranbleiben“, sagt Hansen.

Lob vom Teamkollegen Bei der 1:3-Hinspielniederlage in Berlin hatte Paderborns Junioren-Nationalspieler über die volle Distanz gespielt, ehe er beim 3:0-Sieg in Karlsruhe verletzt passen musste, um anschließend im Hinrunden-Endspurt sichtlich zu schwächeln. Nun hofft Hansen, dass er seine erste Zweitliga-Spielzeit mit starken Leistungen abrunden kann.

Doch selbst wenn dies nicht gelingen sollte: Hansen gehört die Zukunft. Davon ist auch David Kinsombi überzeugt. &bdquo;Mattes ist ein absolut guter Typ, sehr lernwillig und mannschaftsdienlich. Und er ist keiner, der überdreht. Er kann seine Situation ganz genau einschätzen und weiß, dass er mit der Zeit auf den Platz zurückkehren wird“, urteilt der inzwischen 28-jährige SCP-Routinier. Kinsombi musste in Hansens Alter in Diensten von Eintracht Frankfurt übrigens einst selbst viel Geduld aufbringen. Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre.

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