Jung, dynamisch und derzeit erfolglos: Was Paderborn und Nürnberg gemeinsam haben

Paderborn. Der SC Paderborn und der 1. FC Nürnberg werden in der Zweitligatabelle derzeit auf den Plätze neun und elf notiert. Was den Einsatz von in Deutschland ausgebildeten U23-Akteuren betrifft, der mit zusätzlichen TV-Geldern honoriert wird, dürften die beiden Teams aber auch in dieser Saison ziemlich weit vorne landen. Und so ist die Partie zwischen Nürnberg und Paderborn, die an diesem Freitag um 18.30 Uhr im Max-Morlock-Stadion steigt, letztlich auch ein Duell zweier Azubi-Mannschaften.

&bdquo;Beide Teams sind sich in der Spielweise sehr ähnlich. Und beide sind relativ unerfahren. Daher ist es nicht überraschend, dass beide Mannschaften auf Augenhöhe sind und in dieser Saison schon viele Wellentäler durchschritten haben“, konstatiert Paderborns Coach Lukas Kwasniok.

Momentan befinden sich FCN und SCP in einem solchen Wellental. Nürnberg ergatterte bei einem Torverhältnis von 3:11 nur einen Punkt aus den vergangenen vier Spielen. Paderborn wartet seit sechs Partien auf einen Dreier und trifft nun auf einen Gegner, gegen den erst ein Sieg in zehn Pflichtspielen gelang.

Uzun macht den Unterschied So hatten Nürnbergs junge Wilde auch im Hinspiel mit 3:1 die Oberhand behalten, weil der SCP in Hälfte eins so ziemlich alles falsch gemacht hatte. &bdquo;Nürnberg läuft hoch an. Wenn du da nicht den letzten Step mitmachst, läufst du ständig hinterher. Man darf die Räume nicht zu groß werden lassen, sonst kommen ihre Stärken zur Geltung“, mahnt Lukas Kwasniok.

Zu den quirligen FCN-Akteuren, die Paderborn mächtig aufgemischt hatten, zählte Nürnbergs Supertalent Can Uzun. &bdquo;No Uzun, no party. Er ist ein absoluter Unterschiedspieler. Es wird unsere Aufgabe sein, ihn weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen“, sagt der SCP-Trainer mit Blick auf den 18-jährigen Deutsch-Türken. Uzun hat in dieser Saison schon 18 Pflichtspieltreffer erzielt und wird im Sommer wohl zu Eintracht Frankfurt wechseln.

Doch die jungen Nürnberger, deren Startelf beim 0:2 auf Schalke zuletzt ein Durchschnittsalter von 24,6 Jahren aufwies, mussten in dieser Spielzeit auch schon jede Menge Lehrgeld zahlen. Seit dem besagten 3:1-Erfolg in Paderborn holte das Team von Trainer Cristian Fiél im Schnitt nur noch einen Zähler pro Spiel. Mit derzeit 37 Punkten auf dem Konto haben die Franken den Klassenerhalt noch nicht in der Tasche.

Klaas kehrt in die Startelf zurück &bdquo;Sie haben eine spannende Mannschaft. Aber zur Entwicklung gehören Niederlagen und Rückschritte. Es geht nicht immer kontinuierlich und linear nach oben. So etwas ist die größte Lüge im Leben und im Fußball“, sagt Paderborns Coach. Dieser kann beim Gastspiel in Nürnberg wieder auf Sebastian &bdquo;Sese“ Klaas bauen, der nach auskurierter Mandelentzündung in die Startelf zurückkehren wird.

&bdquo;Sese ist einfach ein sehr feiner Fußballer. Er wird den Jungs, die vorne spielen, guttun“, sagt Kwasniok über seinen Edeltechniker, der auf der rechten Außenbahn auflaufen könnte. Raphael Obermair wird nämlich erneut im zentralen defensiven Mittelfeld agieren. Klaas wäre aber auch eine Option als zusätzlicher Sechser sowie als Zehner oder Achter.

Kwasniok will sich bei der Frage, wer für Obermair die rechte Seite beackert, noch nicht in die Karten schauen lassen. Der linke Schienenspieler steht dagegen fest: Aaron Zehnter wird erneut von Beginn an spielen. &bdquo;Er ist aktuell mein Lieblings-Azubi“, erklärt der SCP-Trainer. Und als gebürtiger Franke dürfte Zehnter auf das Gastspiel in Nürnberg besonders heiß sein.

Und so könnten sie spielen: 1. FC Nürnberg: Klaus - Gyamerah, Jeltsch, Horn, Brown - Flick - Goller, Castrop, Uzun, Okunuki - Schleimer.

SC Paderborn: Boevink - Hoffmeier, Musliu, Brackelmann - Klaas, Obermair, Kinsombi, Zehnter - Conteh, Grimaldi, Bilbija.

Ausfälle beim SCP : Platte, Schuster, Hansen, Brandt (alle verletzt), Rohr, Ezekwem (beide erkrankt). Gelbsperre droht: Grimaldi, Klaas (je 4 Gelbe Karten).

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