Paderborns fleißiger Angreifer Koen Kostons zeigt es seinen Kritikern

Paderborn. Auf den ersten &bdquo;Doppelpack“ seiner Zweitliga-Karriere hätte nicht nur Koen Kostons gerne verzichtet. &bdquo;Ein Tor von ihm hätte heute auch gereicht“, scherzte Paderborns Sportchef Benjamin Weber am Freitagabend nach dem 2:1 (1:1)-Heimsieg seines SCP gegen Hannover 96. Denn nachdem Kostons die Hausherren in der neunten Minute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, traf er zehn Minuten später per Eigentor zum 1:1 für Hannover.

&bdquo;Ich war überrascht, dass der Ball drin war. Ich dachte, Pelle hätte ihn gehalten“, kommentierte der SCP-Stürmer sein folgenschweres Missgeschick. Doch Torwart Pelle Boevink war machtlos. Und Kostons letztlich schuldlos. Beim Versuch, eine Flanke von 96-Akteur Bartlomiej Wdowik zu verhindern, hatte er den Ball mit der Hüfte äußerst unglücklich abgefälscht.

Dass es am Ende dennoch zum dritten Saisonsieg reichen sollte, war einer engagierten Mannschaftsleistung und einem Geniestreich von Ilyas Ansah zu verdanken. Letztgenannter netzte in der 78. Minute in sehenswerter Manier zum 2:1 ein. &bdquo;Illy ist unfassbar. Er ist ein riesiges Talent. In seiner Karriere kann noch viel passieren“, urteilte Kostons.

Vergleiche mit Kai Havertz In seiner eigenen Karriere ist in diesem Jahr allerdings auch schon viel passiert. Kostons war im Januar vom niederländischen Zweitligisten MVV Maastricht zum SCP gewechselt und ist seitdem bei Lukas Kwasniok fast immer gesetzt. Paderborns Trainer schwört auf die spielerischen und läuferischen Qualitäten seines Angreifers, der bei vielen Fans aber nicht unumstritten ist.

Schließlich trat Kostons bislang nicht gerade als Knipser in Aktion. So musste er in dieser Saison bis zum sechsten Spieltag warten, ehe er am Freitag gegen Hannover seinen ersten Treffer markierte. &bdquo;Da war schon viel Befreiung dabei. Es gab Kritik. Dann ist es schön, wenn du ein Tor machen kannst“, erklärte der 25-Jährige, der bei seinem Torjubel die Zeigefinger in die Ohren steckte. Es war wohl ein Zeichen dafür, dass er sich von all der Kritik nicht beirren lässt.

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&bdquo;Ich vernehme auch, dass ihn der ein oder andere sehr kritisch sieht. Aber Koen macht die Mannschaft besser und stellt sein Ego stets in den Hintergrund“, betonte SCP-Coach Kwasniok und verglich seinen fleißigen Schützling mit zwei prominenten Beispielen: &bdquo;Das ist ein klassisches Kai-Havertz-Phänomen. Oder auch ein Roberto-Firmino-Phänomen.“ Auch das seien Stürmer, die mehr für die Mannschaft arbeiten - und die dann halt oftmals kritisiert würden, weil sie selbst nicht glänzen.

Darum wird Kwasniok seinen niederländischen Angreifer auch künftig nicht an Toren und Assists messen. &bdquo;Koen geht aus jedem Spiel mit den meisten Sprints heraus und reißt sich den Allerwertesten auf“, sagte Paderborns Trainer, der bei seinem Urteil über Kostons zudem einen Vergleich zwischen dem deutschen und niederländischen Fußball zog.

Knipserqualitäten leiden unter dem hohen Aufwand &bdquo;Die Deutschen glauben ja, sie hätten den Fußball erfunden. Und die Holländer haben sicher kaum einen Titel gewonnen. Aber sie spielen seit 60 Jahren den ansehnlicheren Fußball. Da wird halt weniger gekloppt, aber sauberer gespielt. Daher ist Koen, der aus der zweiten holländischen Liga kommt, diese Körperlichkeit nicht so gewohnt“, dozierte Kwasniok. Doch Kostons habe auch in dieser Hinsicht bereits große Fortschritte gemacht.

Was seine Knipserqualitäten betrifft, muss man unterdessen wohl auch künftig Abstriche machen. &bdquo;Es ist halt schwer, vor dem Tor einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn du so viel läufst. Koen betreibt ebenso wie Filip Bilbija einen riesigen Aufwand“, sagte SCP-Sportchef Weber und fügte an: &bdquo;Dieses Tor hat er sich daher redlich verdient.“

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Und angesichts der Tatsache, dass Paderborn zuletzt bei den Unentschieden gegen Fürth, Ulm und Münster jede Menge Pech gehabt hatte, hatte sich der SCP nun auch mal einen glücklichen Sieg verdient. &bdquo;Es sagt was über uns aus, wenn wir eine so gute Mannschaft wie Hannover schlagen. Wir können stolz auf unseren Saisonstart sein“, bilanzierte Koen Kostons und richtete seinen Blick schon mal auf das an diesem Samstag anstehende Gastspiel beim HSV: &bdquo;Jetzt können wir schön nach Hamburg fahren.“

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