Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Euro bereits, bald sollen die Scheine einen neuen Anstrich bekommen: Die Europäische Zentralbank (EZB) will das Design der Euro-Banknoten zu überarbeiten. Und dabei sollen auch die Stimmen der Europäerinnen und Europäer gehört werden. Bis Ende August können sie auf der Internetseite der EZB ihre Meinung zu den Motiven abgeben. Doch was hat es mit der Neugestaltung auf sich? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
„Ziel der Neugestaltung ist es, durch ein neues Motiv und neue Designs attraktive Banknoten zu schaffen, mit denen sich Europäerinnen und Europäer identifizieren können und stolz darauf sind, es als ihr Geld zu benutzen“ sagte Esther Tejedor, Sprecherin der EZB, dieser Redaktion.
Neuer Glanz für den Euro: Warum eine Neugestaltung?
Das neue Thema und die neuen Designs sollen unter anderem ein Gefühl für gemeinsame Werte schaffen, führt Tejedor aus. In einer Mitteilung der EZB sprach Direktoriumsmitglied Fabio Panetta außerdem von einer Serie „hochmoderner Banknoten“: „Erklärtes Ziel ist es, Fälschungen zu verhindern und die Umweltauswirkungen der Geldscheine zu verringern.“
Dass die Scheine in neuem Glanz erscheinen sollen, ist auch ein Bekenntnis zum Bargeld - unabhängig von digitalen Lösungen: „Die Verbraucher sollen die Möglichkeit haben, ihre bevorzugte Zahlungsmethode nutzen zu können - dazu gehört auch der Erhalt des Bargelds als Zahlungsmittel der Wahl“, so Tejedor.
Welche Motive gibt es?
Die Neugestaltung der Euro-Scheine wird nach EZB-Angaben sorgfältig geplant, um sicherzustellen, dass Veränderungen sowohl ansprechend als auch funktional seien. Wie Tejedor erläutert, wurden die Themen von einer Expertengruppe vorgeschlagen, die sich aus Experten der nationalen Zentralbanken zusammensetzt. Zunächst soll es darum gehen, sich auf die Themen festzulegen, nach denen dann die Motive erstellt werden. Insgesamt wurden sieben Themen ausgewählt:
Neben Sicherheitsaspekten setzt sich die EZB bei den neuen Scheinen nach eigenen Angaben zudem dafür ein, die Umweltauswirkungen der Euroscheine über ihren gesamten Lebenszyklus zu verringern. So sollen sie beispielsweise eine längere Lebensdauer haben. Außerdem sollen die neuen Geldscheine alle Menschen in Europa ungeachtet von Alter oder Herkunft stärker ansprechen und inklusiver sein.
Ihre Meinung ist gefragt: Beteiligung an der Umfrage
Die europäischen Bürgerinnen und Bürger seien nun aufgefordert, noch bis zum 31. August ihre Meinung zu den sieben Themen in einer öffentlichen Umfrage zu äußern, sagte Tejedor.
Anschließend soll ein Design-Wettbewerb stattfinden. Auch hier werde es für Bürgerinnen und Bürger eine Möglichkeit geben, ihre Präferenzen zum Design der Euroscheine zu äußern. Die Entscheidung der EZB über die künftige Gestaltung sowie den Zeitplan für Herstellung und Ausgabe der neuen Euro-Banknoten fällt voraussichtlich 2026.