Dieses Traditions-Restaurant in Schieder-Schwalenberg schließt zum Jahresende

Schieder-Schwalenberg. Die südostlippische Gastronomie-Szene ist in Bewegung. Die Hammernachricht für die Region: Wilma Thorenmeier gibt den Betrieb des &bdquo;Alten Krugs“ in Ruensiek zum Jahresende auf. Noch ein Büffetsonntag, dann ist Schluss. Und sonst? Der langjährige Küchenchef des &bdquo;Landhaus Schieder“ hat gekündigt – und es gibt einen neuen Imbiss.

Florian Grönnert auf neuen Wegen Bereits seit April kocht Florian Grönnert nicht mehr im Landhaus Schieder. 13 Jahre lang war er Garant für die gute Küche im Hotel/Restaurant. Doch sein langjähriger Chef Norbert Lange hat das Haus vor knapp zwei Jahren verkauft. Gut ein Jahr danach ging auch Grönnert – um sich jetzt wieder mit Lange zusammenzutun.

Mit seinem alten Chef, der ursprünglich in den Ruhestand gehen wollte, und Friedhelm Begemann (Gutshofbrennerei Begatal) will der Koch nun was Neues wagen: &bdquo;Florians Esszimmer“ öffnet Ende des Monats in der Mittelstraße 100 in Lemgo und soll laut Grönnert eine kleine, aber regelmäßig wechselnde Speisekarte mit saisonalen und regionalen Gerichten bieten. Der &bdquo;Begriff &bdquo;Esszimmer“ lässt es schon vermuten: Das Restaurant, in dem früher mal ein Hutladen war, ist klein. Gut 40 Gäste haben hier Platz. Im Sommer soll es auch eine Außenterrasse geben.

Und das Landhaus? Inhaber Marius Leifeld ist selbst Koch und hat die Regie in der Küche übernommen. Die Öffnungszeiten habe er bereits zum Jahresbeginn reduziert, das Restaurant ist dienstags bis samstags abends und sonntags mittags geöffnet. &bdquo;Im Sommer werde ich das Mittagsgeschäft aber wieder ausweiten“, verspricht Leifeld. Wäre sonst ja auch schade um die schöne Terrasse.

Imbissbetreiber ziehen nach Schieder Noch recht frisch von Braunschweig nach Schieder gezogen sind Ali Caliskan und Sabrina Kleinjans. Sie haben sich mit ihrem Gastronomiebetrieb &bdquo;Grill des Hauses“ am Ortsausgang von Schieder selbstständig gemacht. Das Gebäude, in dem früher einmal die &bdquo;Schnitzeldiele“ untergebracht war, stand lange leer. &bdquo;Zufällig sind wir bei einer Sonntagsfahrt auf das Haus aufmerksam geworden“, berichtet Kleinjans, wie es sie nach Schieder verschlug. Der Besitzer sei gerade beim Renovieren gewesen, einen Pächter hatte er noch nicht.

Glück für das Paar, das bereits Erfahrung in der Gastronomie hat und unter anderem in Emmerthal und bei Helmstedt einen Imbiss betrieb. Das neue Geschäft, das täglich geöffnet hat, bietet das volle Imbiss-Programm – von Burger über Pizza, Rollos und Grillteller, aber auch Vegetarisches. Die Speisen kann man vor Ort verzehren – 26 Sitzplätze mit Service gibt es - oder abholen. Einen Bringservice gibt es nicht.

Die beiden Betreiber haben Pläne: Ab Sommer möchten sie nebenan gerne einen Wald-Biergarten eröffnen, auf der anderen Seite steht schon ein Container, der als Gyros-Stand dienen solle – bislang sind weder der Verkauf aus dem Container heraus noch der Biergarten genehmigt, aber Caliskan und Kleinjans sind zuversichtlich, dass ihre Erweiterungswünsche Zustimmung finden.

Sieben Tage Arbeit sind zu viel Wilma Thorenmeier verabschiedet sich zum Jahresende aus der Gastronomieszene. Noch einmal wird es im &bdquo;Alten Krug“ in Ruensiek ein längst ausgebuchtes Gänsebüffet im Dezember geben, dann ist Schluss mit Kochen. Thorenmeier, Anfang 50 und Vollblut-Gastronomin, hatte sich bereits seit längerem ein stückweit, aus dem Geschäft zurückgezogen. Sie hatte einen Job als Schulbetreuerin angenommen und ihre gastronomischen Angebote auf Themenbüffets an ausgewählten Wochenenden und Familienfeiern zurückgefahren.

&bdquo;Eigentlich hat das auch ganz gut geklappt, aber der Einsatz ist für mich und meinen Mann Thomas zu hoch“, resümiert sie nun, &bdquo;durch die Arbeit in der Schule, Thomas’ Vollzeitjob und die Wochenenden in Ruensiek haben wir fast keine Freizeit mehr; sieben Tage Arbeit sind keine Ausnahme, sondern eher die Regel.“

Deshalb macht sie nun einen Schnitt, hat seit Sommer bereits ihre Stundenzahl in der Schule erhöht und will künftig mehr für die Familie nebst kleiner Enkeltochter, für Freunde und Hobbys Zeit haben. &bdquo;Ich habe meinen Beruf immer gerne gemacht und die Arbeit in der Küche hat mir Spaß gemacht – aber ich werde auch älter und fühle mich den weiteren Herausforderungen nicht mehr gewachsen“, gesteht sie.

Beerdigungskaffee willkommen Das Restaurant inklusive Saal ist groß – und steht demnächst leer. Außer, wenn Not am Mann ist – denn schließlich gibt es kaum noch Gasthöfe in der Umgebung: &bdquo;Falls Ihr einen Trauerfall in Eurer Familie oder im Freundeskreis habt, meldet Euch gerne bei uns, wir würden uns freuen, wenn Ihr bei uns zum Kaffeetrinken einkehrt“, teilt Thorenmeier auf Facebook mit.

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