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Ermittler: Kein Zusammenhang bei Maisfeld-Morden entdeckt

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Eine Figur der blinden Justitia. - © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild
Eine Figur der blinden Justitia. (© Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)

Bei der Ermordung zweier Frauen in Maisfeldern am Niederrhein haben die Ermittler trotz mehrerer Parallelen keinen echten Zusammenhang entdecken können. Das hat der langjährige Mordermittler Dietmar Wixfort am Dienstag am Düsseldorfer Landgericht als Zeuge ausgesagt. 1992 und 1993 waren in Neuss und Meerbusch zwei Frauen in Maisfeldern ermordet worden.

Die Tatorte waren beide linksrheinisch und nicht weit voneinander entfernt, die Opfer mit 47 und 51 Jahren etwa im gleichen Alter. Als Ermittler seien er und seine Kollegen damals natürlich elektrisiert gewesen, sagte Wixfort. Dennoch habe sich die Vermutung, dass es sich um denselben Mörder handeln könnte, nicht erhärten lassen.

Wixfort sagte im Prozess um den Maisfeld-Mord in Meerbusch aus. In dem Verfahren muss sich ein 63-jähriger Automechaniker verantworten, der wegen eines Kindermordes in Baden-Württemberg 1995 bereits rechtskräftig verurteilt ist und seit 28 Jahren hinter Gittern sitzt.

Der gebürtige Düsseldorfer ist wegen des Mordes im August 1992 an der 50-jährige Sigrid C. in Meerbusch angeklagt. Er soll die Frau gewürgt, erdrosselt und mit 13 Messerstichen umgebracht haben.

Ein Senior-Ermittler und Profiler hatten sich den «Cold Case» noch einmal angeschaut. Nach ihren Hinweisen konnte mit Hilfe neuer Analysemethoden eine DNA-Misch-Spur dem bereits verurteilten Mörder zugewiesen werden. Die Spur war unter einem Fingernagel der Leiche der Reiseleiterin gefunden worden.

Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte über seinen Verteidiger beide Morde bestritten. Er habe weder 1992 am Rheindeich die 50-Jährige Frau noch drei Jahre später in Süddeutschland ein zwölfjähriges Mädchen getötet. Der Prozess wird fortgesetzt.

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