Tagelange Grabungen haben zahlreiche weitere «knochenähnliche» Objekte im Erdreich einer Baustelle in Ennepetal zutage gefördert. «Insgesamt gibt es nun über 30 knochenähnliche Fundstücke, die zur genaueren Bestimmung der Rechtsmedizin in Dortmund übergeben werden», berichtete die Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis. Ob es sich bei allen Funden tatsächlich um Knochenteile und dabei um menschliche Überreste handele, werde die Auswertung zeigen.
Mehrere Tage lang wurde mit starker Unterstützung des THW viel Erdaushub bewegt und gesichtet, nachdem zuvor auf dem Bauareal an einer Reha-Klinik menschliche Knochen gefunden worden waren. Eine erste forensische Untersuchung hatte ergeben, dass sie mindestens zehn Jahre alt sind, vielleicht aber auch deutlich älter.
Es gehe jetzt darum, eine möglichst genaue Alters- und Liegezeitbestimmung durchzuführen, erläuterte die Polizei. Das werde voraussichtlich einige Wochen dauern. Erkenntnisse, woher die Knochen stammen und warum sie dort begraben waren, gibt es bislang nicht. Hinweise auf ein Tötungsdelikt liegen nicht vor, hieß es kürzlich.
Staatsanwaltschaft führt Todesermittlungsverfahren
Das THW stellt mit Ende dieser Woche nach Polizeiangaben erst mal die Arbeiten ein. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft werde der Fundort-Bereich beschlagnahmt und vom restlichen Baustellengebiet deutlich abgegrenzt. Außerhalb dieses Areals können die Bauarbeiten für die Klinik weiter stattfinden.
Viele Zeugen haben sich laut Polizei bereits gemeldet. Darunter waren auch Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs, die angaben, sich an amerikanische Gräber zu erinnern, die an der besagten Stelle während des Krieges errichtet worden seien.