Beim aktuell größten Hochwasserschutzprojekt in Nordrhein-Westfalen hat an der Lippe der letzte Bauabschnitt begonnen. Bei Marl im Norden des Ruhrgebiets wird ein Konzept mit großen Überflutungsflächen und soliden Deichen umgesetzt, das Vorbildcharakter haben soll. «Dieses Projekt setzt Maßstäbe für ganz Nordrhein-Westfalen: Die einzigartige Verbindung aus Hochwasserschutz und ökologischer Flussentwicklung zeigt, wie Synergien intelligent genutzt werden können», sagte Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).
Seit fast zehn Jahren werden zwischen Haltern am See und Marl Deiche verlegt und Überflutungsgebiete geschaffen. Ziel ist es, die Lippe auf dem knapp vier Kilometer langen Abschnitt zu renaturieren und eine Auenlandschaft zu schaffen. Gleichzeitig sollen die neuen Deiche einem Hochwasser standhalten, wie es statistisch gesehen nur alle 250 Jahre einmal auftritt.

«Auf solche Lösungen kommt es an, wenn wir uns gegen die Folgen des Klimawandels wappnen wollen», sagte Krischer. Die Arbeiten an der neuen Lippe-Aue sollen 2027 abgeschlossen werden.