Acht Monate nach der Razzia von Zollfahndern in einer illegalen Zigarettenfabrik in Düsseldorf gehen die Ermittler von einem Steuerschaden von mehr als 50 Millionen Euro aus. Von April 2024 bis März 2025 sollen die Beschuldigten mit Hilfe der für sie tätigen Arbeiter etwa 275 Millionen Zigaretten hergestellt haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Dafür sollen sie etwa zwölf Millionen Euro erhalten haben. Der mutmaßliche Steuerschaden betrage für die Jahre 2024 und 2025 rund 53 Millionen Euro. Eine Industriehalle sei mit drei für eine industrielle Herstellung und Verpackung von Zigaretten erforderlichen Maschinen eingerichtet worden. In der Halle hätten sich auch Unterkünfte für Arbeiter befunden, erklärten die Ermittler.

Ende September erhob die neue Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung von Wirtschafts- und Finanzkriminalität beim Landgericht Düsseldorf Anklage erhoben, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Vier Personen wird vorgeworfen, bandenmäßig Tabaksteuern hinterzogen und sich dafür einer kriminellen Vereinigung angeschlossen zu haben. Die vier Angeschuldigten befinden sich laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.