In einem jahrzehntelang ungeklärten Mordfall ist ein Angeklagter in Bielefeld freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte dem zur Tatzeit minderjährigen Mann vorgeworfen, im Jahr 1994 einen Kioskbesitzer ermordet zu haben. «Die Kammer konnte in dem nicht öffentlich geführten Verfahren nicht feststellen, dass der Angeklagte die vorgeworfene Tat begangen hat», berichtete das Landgericht.
Am 13. Juli 1994 war Kioskbetreiber Heinz-Georg S. (67) getötet worden. In dem lange als sogenannter Cold Case eingestuften Fall war ein Mann unter Verdacht geraten, der zum Tatzeitpunkt erst 15 Jahre alt war. Daher war der Fall nach Jugendstrafrecht unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden.
Ein neuer DNA-Abgleich in der Bevölkerung mit Spuren an einem am Tatort entdeckten Arbeitshandschuh hatte im Frühjahr 2025 zu dem Tatverdächtigen geführt. Er war festgenommen worden und stand seit Anfang Oktober vor Gericht. Dort sprach ihn eine Strafkammer nun am Freitag frei.