
Bielefeld/Schloß Holte-Stukenbrock (ako/jr). Von einem Intercity-Express (ICE) ist am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr eine 48-jährige Frau aus Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) im Bereich des Bahnhofs Bielefeld-Brackwede überrollt und getötet worden.
Sie hatte nach ersten Informationen versucht, gemeinsam mit ihrem Mann (50) und ihrem Sohn (20) die Gleise zu überqueren, um von einem zum anderen Bahnsteig zu gelangen.
Dabei wurde die Frau vom ICE, der vom Hauptbahnhof kommend in Richtung Dortmund unterwegs war, erfasst. Vater und Sohn blieben unverletzt. Notfallbetreuer und -seelsorger kümmerten sich um die geschockten Familienmitglieder und brachten sie nach Hause nach Schloß Holte-Stukenbrock. Auch der Zugführer wurde von einem psychologisch geschulten Team der Bahn betreut.
Der Zug hatte nach einem Halt im Hauptbahnhof bereits wieder Tempo 160 erreicht, so schätzte ein Sprecher der Bundespolizei. Nach der tödlichen Kollision kam die Spitze des ICE 552 erst rund 500 Meter hinter dem Brackweder Bahnhof zum Stehen.
In Folge des Unfalls kam es zu erheblichen Verspätungen im Bahnverkehr rund um Bielefeld. Der betroffene ICE mit 300 bis 400 Fahrgästen an Bord konnte erst gegen 23.30 Uhr wieder seine Fahrt fortsetzen.
Die Bahnsteige in Brackwede sind über einen Fußgängertunnel verbunden. Immer wieder kam es in der Vergangenheit vor, dass Fahrgäste den Weg zum benachbarten Bahnsteig über die Gleise abkürzten. Fernzüge sind hier bereits rasend schnell und aufgrund einer Kurve kaum wahrnehmbar. So haben sich bereits einige ähnliche tödliche Unfälle an diesem Bahnhof ereignet.