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Verkehrsminister Scheuer befürchtet Massenproteste gegen Diesel-Fahrverbote

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In Stuttgart haben rund 800 Menschen gegen angekündigte Diesel-Fahrverbote demonstriert.  - © Christoph Schmidt/dpa
In Stuttgart haben rund 800 Menschen gegen angekündigte Diesel-Fahrverbote demonstriert.  (© Christoph Schmidt/dpa)

Brüssel/Berlin (dpa). Angesichts von Diesel-Fahrverboten wegen zu schmutziger Luft in etlichen Städten ist Verkehrsminister Andreas Scheuer in Sorge, dass es auch hierzulande Massenproteste frustrierter Autofahrer geben könnte.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sorgt sich vor einem Massenprotest gegen Diesel-Fahrverbote. - © Michael Kappeler
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sorgt sich vor einem Massenprotest gegen Diesel-Fahrverbote. (© Michael Kappeler)

Gefragt nach den Demonstrationen Zehntausender sogenannter Gelbwesten in Frankreich als Vorbild für Deutschland sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe: «Das ist genau die Sorge, die ich habe. Im politischen Berlin ergötzen sich alle an Diskussionen, die oft nichts mit der Lebenswirklichkeit der Menschen außerhalb der Hauptstadt zu tun haben. Die Bürger sind darüber echt verärgert - und stehen auf.»

Weiter sagte er, die Menschen hierzulande wollten, dass die Politik das Klima schütze und die Luft rein halte, «allerdings nicht mit Fahrverboten, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Steuererhöhungen». Weiter sagte er: «Die Bürger wollen in Freiheit leben.» Die Kommunen rief er dazu auf, sich gegen gerichtlich angeordnete Fahrverbote «mit allen juristischen Mitteln zur Wehr zu setzen».

800 Demonstranten in Stuttgart

Am Samstag hatten etwa 870 Menschen in Stuttgart gegen das dort verhängte Diesel-Fahrverbot protestiert. Zu zwei weiteren Demos am Freitag und Samstag kamen insgesamt etwa 70 Menschen. Als erste deutsche Großstadt hatte Stuttgart zum 1. Januar ein Diesel-Fahrverbot für eine gesamte Umweltzone eingeführt.

Die Gelbwesten-Bewegung in Frankreich hatte im November mit Protesten gegen geplante Benzinpreiserhöhungen begonnen, richtet sich inzwischen aber allgemein gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung Macrons.

Das Umweltbundesamt hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase leicht zurückgegangen ist, aber in vielen deutschen Städten höher bleibt als erlaubt. In mindestens 35 Städten wurde demnach der EU-Grenzwert für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) 2018 überschritten.

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