Eine Vertreterin der AfD ist in der konstituierenden Sitzung des Stadtrats am Mittwoch zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt worden. Und das mit drei Stimmen mehr als die 13-köpfige Fraktion zählt. Und das, obwohl zuvor viele Ratsmitglieder gehofft hatten, das verhindern zu können. Das ist ein Armutszeugnis für die Stadt und ein Auftakt nach Maß für die AfD, meint LZ-Redakteur Sven Kienscherf. Die berühmte Brandmauer. Sie hat in Bad Salzuflen keinen einzigen Tag im neu gewählten Stadtrat gehalten. Es ist ein Armutszeugnis für die Stadt, die als Kur- und Touristikstandort Gäste aus nah und fern anziehen will. Künftig wird sie von einer Frau nach außen repräsentiert, die Mitglied einer Partei ist, die der Verfassungsschutz zeitweise als „gesichert rechtsextremistisch“ führte und das nur aufgrund einer juristischen Auseinandersetzung vorerst nicht mehr öffentlich äußert. Möglich wurde dies nicht nur durch die drei zusätzlichen Stimmen für die AfD, sondern auch aufgrund der Nein-Stimmen und der Enthaltung bei der Listenwahl. Vergessen ist da schon fast, dass die Stadt das frisch durchsanierte Kurhaus erst vor wenigen Tagen mit einer gemeinsamen Feier mit den Partnerstädten Millau und Luckenwalde eingeweiht hat und damit auch ein Zeichen für Internationalität setzen wollte. Bei der AfD dürften die Sektkorken geknallt haben. Für die Rechtsaußen-Partei war es ein Auftakt nach Maß, für Bad Salzuflen verheißt es nichts Gutes für die kommenden Jahre.