Bielefeld. Die Deutsche Bank in Ostwestfalen/Hochsauerland hat ihr Geschäft im abgelaufenen Jahr trotz großer Herausforderungen durch ein von Unsicherheit geprägtes Umfeld weiter ausgebaut. Das Unternehmen schloss zum 31. Dezember 2022 mit einem Geschäftsvolumen, zu dem die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen zählt, von insgesamt 14,4 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 6,5 Prozent. Alf Meyer zur Heide, Sprecher der lokalen Geschäftsleitung und Leiter des Privatkundengeschäfts in der Region, sprach von einer "äußerst erfreulichen Entwicklung in anspruchsvollen Zeiten". "Vor allem die stark gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten, die höheren Zinsen bei der Baufinanzierung sowie der Krieg in der Ukraine haben die Menschen im vergangenen Jahr besonders beschäftigt", sagte Meyer zur Heide. Viele Anleger habe das "zurück in den sicheren Hafen getrieben". So wuchs das Einlagenvolumen auf 6,0 Milliarden Euro, was einer Rekordsteigerung von 18 Prozent entspreche. Im Kreditgeschäft verzeichnete der Finanzdienstleister ein Plus von sechs Prozent, und das Kreditvolumen betrug rund 3,4 Milliarden Euro. Das Depotvolumen hingegen entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Marktschwankungen leicht rückläufig und betrug zum 31. Dezember 2022 fünf Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der Kursveränderungen wurden jedoch auch in dem Bereich Zuwächse erzielt, weil die Kunden mehr als 300 Millionen Euro an neuem Geld investierten. Beratung zu internationalen Märkten Auch im Wealth Management – ab dem 1. Juli unter der Leitung von Fabian Kauczok, der die Nachfolge von Sabine Niemeyer antritt – verzeichnete die Deutsche Bank in Ostwestfalen/Hochsauerland große Zuwächse. "Dabei ist das Wealth Management inzwischen so viel mehr als die Vermögensverwaltung und -beratung", sagte Kauczok. Auch wenn dies weiterhin die Kerndienstleistung bleibe. Das Geschäftsjahr 2022 war vor allem durch eine hohe Nachfrage nach Beratungen geprägt, wie auch Martin Wilde bestätigt, der zusammen mit Alexander Hakenholt die Firmenkunden der Deutschen Bank in Ostwestfalen/Hochsauerland betreut. Unterstützt wurden die Unternehmen insbesondere beim Liquiditätsmanagement, bei Finanzierungen zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit und bei langfristig ausgerichteten Investitionen. Auch bei Überlegungen, auf neuen internationalen Märkten Fuß zu fassen, habe die Deutsche Bank beratend zur Seite gestanden, erklärt Wilde. Schwankungsanfällige Börsen Dabei habe sich das Beratungsangebot auch entwickelt. Inzwischen kommen die Kunden laut Meyer zur Heide häufiger auf digitalem Weg zu ihrer Bank. Neu ist auch das Konzept einer ausschließlichen Beratungsfiliale in Bad Salzuflen, in der die nicht vorhandenen Schalter für eine entspanntere Atmosphäre sorgen sollen. Das Thema Nachhaltigkeit spiele dabei eine immer größere Rolle. Die könne in Zukunft auch bei der Preisgestaltung der Deutschen Bank eine Rolle spielen, konkrete Schritte seien derzeit aber nicht geplant, sagte Meyer zur Heide. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet die Deutsche Bank in Ostwestfalen/Hochsauerland weiterhin schwankungsanfällige Börsen und dadurch ein moderates Steigerungspotenzial an den Kapitalmärkten. Besonders gefragt werden Meyer zur Heide zufolge aber weiterhin Anlagen mit geringen Inflationsrisiken sein, denn seinen Erwartungen zufolge werden die Zinssätze zwar nicht weiter steigen, jedoch vorerst auf hohem Niveau bleiben.