Stiftung Warentest: Diese Kreditkarten sind die besten

32 Kredit- und Debitkarten wurden getestet, um das günstigste Angebot herauszufinden. Sechs Karten schnitten bei dem Vergleich besonders gut ab, von vier rät die Stiftung dagegen ab.

Celina Allard

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Kreditkarten werden weltweit als Zahlungsmittel akzeptiert, sind also ideal zum Reisen oder für Onlineshopping. Aber welche sind die günstigsten? - © dpa
Kreditkarten werden weltweit als Zahlungsmittel akzeptiert, sind also ideal zum Reisen oder für Onlineshopping. Aber welche sind die günstigsten? (© dpa)

Ob beim Onlineshopping oder auf Reisen - weltweit werden sie als Zahlungsmittel akzeptiert und gelten als unkompliziert. Und sie sind beliebt: Laut Stiftung Warentest sind rund 38 Millionen Kreditkarten deutsch­land­weit im Umlauf. Ein möglichst günstiges Angebot zu bekommen, ist aber gar nicht so leicht. Anbieter locken oft mit kostenlosen Karten, die bei näherer Betrachtung aber doch einiges kosten, heißt es von der Stiftung. Sie hat 32 Kredit- und Debitkarten getestet und die Angebote verglichen. Mit den besten seien Ersparnisse von bis zu 136 Euro im Jahr möglich.

Wie wurde getestet?

Getestet wurden klassische Kreditkarten und Debitkarten von Mastercard und Visa, die heute immer mehr Banken ausgäben. Debit bedeutet: Das angebundene Konto wird sofort belastet. Das seien zwar keine Kreditkarten, bis auf wenige Ausnahmen könnten sie aber beim Zahlen dasselbe. Aus diesem Grund wurden sie beim Test mit berücksichtigt.

Von den 32 getesteten Kredit- und Debitkarten waren 25 ohne Anbindung an ein Girokonto und sieben mit einem kostenlosen Girokonto. Bei der Auswahl orientierte der Test sich an der Anzahl der ausgegebenen Karten und der Marktbedeutung der Anbieter. Die kontogebundenen Karten mussten bundesweit erhältlich sein, ohne Grundpreis und Teilzahlung. Grundlage für die Kreditkarten war der Preis ab dem zweiten Jahr, da die Anbieter im ersten Jahr manchmal Vergünstigungen gewähren.

Die Modellpersonen

Die Stiftung Warentest wollte herausfinden, welche Karten es gratis gibt und was ihr Einsatz im Jahr kostet. Für die bessere Vergleichbarkeit ermittelte sie die Jahrespreise für zwei Modellpersonen - einmal der Standardnutzer, der hauptsächlich in Onlineshops mit der Karte bezahlt, und die Reisende, die die Karte hauptsächlich für Reisebuchungen und Bargeldabhebungen im Ausland nutzt. Bei Karten mit Teilzahlung, bei denen nach dem Abheben Zinsen anfallen, hat die Stiftung einen Durchschnittswert berechnet.

Empfehlung der Stiftung Warentest

Folgende Kreditkarten haben am besten abgeschnitten: Die Mastercard-Kreditkarte von der Norisbank (mit kostenlosem Girokonto), die Visa-World-Card von ICS (ohne Girokonto), die Visa-Kreditkarte von AWA7, die Visa von Barclays, die Genialcard von der Hanseatic Bank und die Deutschland-Kreditkarte Classic von Paysol (bei allen ist die Teilzahlung voreingestellt, kann aber abgewählt werden). Stiftung Warentest empfiehlt diese sechs Kreditkarten, weil sie sowohl für Reisende als auch für Standardnutzer die preiswertesten sind.

Außerdem empfiehlt sie Kreditkarten ohne Kopplung an ein Girokonto, da diese oft preiswerter sind. Im Klartext: Wer ein Girokonto hat, sollte nicht einfach die Kreditkarte seiner Hausbank wählen, sondern sich nach anderen Anbietern umschauen. Die ziehen in diesem Fall am Monatsende den geschuldeten Betrag einfach vom Girokonto der Hausbank ein. Wichtig: Bei Karten mit Teilzahlung begleichen die Kunden nur einen Teil der Gesamtrechnung und zahlen für den verbleibenden Teil hohe Zinsen. Die Stiftung empfiehlt daher, die Teilzahlungsoption immer abzulehnen und das Onlinebanking auf vollen Ausgleich umzustellen.

Das wird nicht empfohlen

Karten, bei denen Kunden die Teilzahlung nicht abwählen können und die Rechnung selbstständig begleichen müssen, werde nicht empfohlen. Das trifft auf die Gebührenfrei-Mastercard-Gold der Advanzia-Bank, die Visa-Kreditkarte der Bank Norwegian, die Bestcard-Basic der Santander-Comsumer-Bank und die Mastercard-Gold der TF Bank zu.

Die teuerste Kreditkarte ist mit 136 Euro Jahreskosten die American-Express-Card, wenn sie vor allem auf Reisen eingesetzt wird.

Tipps für Reisende

Stiftung Warentest empfiehlt, nur für die ersten Stunden im Ausland etwas Bargeld dabeizuhaben. Welche Zahlungsmöglichkeit dann am geeignetsten ist, hängt vom Reiseziel ab. Geht's in ein europäisches Land, genüge meist eine Girocard oder die Debitkarte von Mastercard und Visa. Eine Kreditkarte sei kein muss, aber mit ihr sei man auf der sicheren Seite.

Außerhalb von Europa brauchen Reisende eine klassische Kreditkarte. Denn Debitkarten seien im Ausland nicht immer einsatzfähig, etwa bei Autovermietern, warnt Stiftung Warentest. Ihr Tipp: Bei Reiseveranstaltern und Internetforen können sich Reisende informieren, welches Zahlungsmittel im Reiseland üblich ist.

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