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Amazon-Kreditkarte läuft aus – wieso der Nachfolger keine Alternative ist

Bereits zum Monatsende werden die ersten Visa-Kartenkonten geschlossen. Was jetzt auf Inhaber der Kreditkarten zukommt und was mit den Bonuspunkten passiert.

Katharina Thiel

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Amazon selbst arbeitet an einer Alternative für eine neue Kreditkarte. - © IMAGO/Pond5 Images
Amazon selbst arbeitet an einer Alternative für eine neue Kreditkarte. (© IMAGO/Pond5 Images)

Wer bei Amazon und sonst im Alltag bisher bequem mit der hauseigenen Visa-Karte des Onlinehändlers bezahlt hat, muss sich nun nach einer Alternative umsehen. Denn zum 30. September endet die Kooperation mit der Landesbank Berlin (LBB). Einige Besitzer einer Amazon-Visa-Karte wurden bereits darüber informiert, aber längst nicht alle. Was genau Karteninhaber beachten müssen, was mit den gesammelten Bonuspunkten passiert und welche Alternativen es zur Karte gibt. Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Kann die Amazon-Visa-Karte weiter genutzt werden?

Bis das Kartenkonto geschlossen ist, können Inhaber der Kreditkarte diese auch weiter nutzen. Über den Termin der Schließung erhalten Kunden eine Mitteilung der LBB – per E-Mail oder Brief. Ist der Termin abgelaufen und die Kontoschließung vollzogen, werden Inhaber nicht erneut informiert, erklärt die LBB. Wer den neuen Bedingungen zur Visa Card Extra der Berliner Sparkasse zustimmt, kann die Amazon-Karte noch bis zum 26. März 2024 nutzen und erhält danach die neue Visa Card Extra.

Aber: Während die Amazon-Kreditkarte für Prime-Kunden kostenlos war, kostet die Visa Card Extra laut "Computerbild" 19,99 Euro im Jahr. Zudem handelt es sich bei der neuen Karte um eine "Revolving-Karte, also eine Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion, bei der sich die Teilzahlung aber nicht abschalten, sondern maximal auf 50 Prozent hochsetzen lässt. Das bedeutet, dass eine bezahlte Summe nicht sofort abgerechnet wird, sondern in Raten. Und dafür werden zusätzlich satte Zinsen fällig – aktuell rund 17 Prozent", schreiben die Experten.

Was passiert mit den Amazon Punkten?

Für jeden getätigten Einkauf mit der Kreditkarte haben Kunden Bonuspunkte gesammelt, die sie wiederum bei Amazon als Guthaben für weitere Käufe nutzen konnten. Diese verfallen nun, wenn man sie nicht vorher noch für Käufe bei Amazon einlöst, schreibt der Onlinehändler. Alternativ kann man mit den Punkten einen Amazon-Gutschein kaufen und diesen später benutzen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.

Ich habe noch keine Information zur Kontoschließung bekommen – bin ich trotzdem betroffen?

Ganz klar: ja. Laut Amazon hat sich die LBB entschieden, Inhaber der Karten "schrittweise zu informieren". "Dieses Vorgehen soll eine gute Erreichbarkeit des Kundenservice sicherstellen", heißt es. Im Laufe des Jahres sollen aber alle Kunden angeschrieben worden sein.

Ich habe eine neue Karte mit Ablaufdatum 2028 zugeschickt bekommen. Was bedeutet das?

Diese neuen Karten gehen automatisch an Kunden, bei denen als Ablaufdatum der Visa-Karte Ende Februar 2024 draufsteht. Sie haben standardmäßig eine Gültigkeit von fünf Jahren, werden aber von der Einstellung der Amazon-Karte überholt. Sie verlieren "bei einer Kündigung vorzeitig ihre Gültigkeit", schreibt Amazon dazu.

Was sind Alternativen zu der Amazon-Visa-Karte?

Die Visa Card Extra der Berliner Sparkasse stellt laut Experten wegen der oben genannten Gründe keine echte Alternative dar. Amazon selbst arbeitet laut eigener Aussage "an einem neuen Produkt", bisher stehe jedoch noch nichts fest. Wer also nicht auf eine Kreditkarte verzichten will, muss sich zunächst bei anderen Anbietern umsehen. Laut dem "Handelsblatt" gibt es aktuell drei attraktive Angebote: die Mastercard Gold der TF Bank, die Barclays Visa Kreditkarte und die Extra Karte Mastercard der Novum Bank.

Warum endet die Zusammenarbeit überhaupt?

Laut "Computerbild" will sich die LBB "auf das klassische Privatkunden-Geschäft der Berliner Sparkassen konzentrieren" und habe deshalb die Zusammenarbeit beendet. Zuvor gab es laut "FinanceFWD" jedoch auch Stimmen, die besagten, dass nicht nur Amazon, sondern auch der ADAC selbst bei der Bank gekündigt hätten.

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