Bielefeld. Die Zwänge der Digitalisierung und die wachsende Konkurrenz durch große Onlinehändler machen dem traditionellen stationären Einzelhandel seit Jahren zu schaffen. Dabei bahnt sich schon die nächste Umwälzung an: Durch Künstliche Intelligenz (KI) werde auch der Handel revolutioniert, denkt der niederländische Branchenexperte Ton Abelen. Zum 33. „Handelsforum OWL“, das am 10. April über die Bühne der Bielefelder Stadthalle gehen soll, wird Abelen erwartet, damit er aufzeigt, was KI bereits heute leisten kann.
Der Unternehmer, der 2017 die KI-Beratungsfirma Wizzin gründete, will realistische Perspektiven für eine praktische Umsetzung aufzeigen, sagt Thomas Kunz, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes OWL. Dabei zeigt sich Kunz überzeugt, dass es sinnvoll ist, sich rechtzeitig über technologische Entwicklungen zu informieren. An digitalen Innovationen „geht oft kein Weg vorbei“, weiß Kunz. Warenwirtschaftssysteme sollten heute zum Beispiel eine Selbstverständlichkeit sein, sagt er.
Diskussion zum Abschluss
Zum Ausklang des 33. Handelsforums, das am Mittwoch, 10. April, um 9 Uhr in der Bielefelder Stadthalle beginnt, soll es ab 12.15 Uhr eine Diskussionsrunde und Best-Practice-Beispiele geben. Mit dabei sind Praktiker und Praktikerinnen wie Max Rahn („Life is Motion“-Film/Herford) und Ina Hanhus (Karlchens Backstube/Herford). Es folgt ein Get-together. Mitglieder zahlen 149 Euro, externe Gäste 199 Euro. Ein Gruppenticket für bis zu vier Personen gibt es für 379 Euro.
Andere Entwicklungen, die dem Einzelhandel Sorgen bereiten, sind der demographische Wandel und der dadurch ausgelöste Arbeitskräftemangel. Unter der Überschrift „Schluss mit Jammern“ wollen Joachim Malz (Chef von Electroplus Küchenplus Malz in Bielefeld) und Martin Wolf (Vertriebsleiter Elektro/Küche/Licht der Bielefelder EK-Servicegroup) darüber berichten, wie der Fachkräftemangel gemeistert werden kann. Malz sei ein Fachmann für kollaborative, also teamorientierte Führung und transparente Kommunikation, loben die Macher des Handelsforums. Und Wolf interessiere sich besonders auch für Engagement und Motivation.
Sportreporter Kai Ebel moderiert das Handelsforum
Zum Auftakt der vom Sportreporter Kai Ebel moderierten Veranstaltung (und nach einer Begrüßung durch den Gütersloher Handelsunternehmer Rainer Schorcht) soll Paul Underberg, der Gründer der Fitness-Studio-Kette „Injoy“, sein Publikum einstimmen und ihm Mut zusprechen. Underberg hatte seine Franchise-Kette schon 2016 an den Schweizer Handels- und Gastronomiekonzern Migros verkauft und ist seither als Berater unterwegs. In Bielefeld will er über das Potenzial von Marken als Möglichkeit zur Abgrenzung im Wettbewerb sprechen.
Mit seiner Fitness-Marke Injoy war ihm das offenbar gelungen: Die Stiftung Warentest hatte 2014 geurteilt, dass die Injoy-Studios zwar teurer seien als andere Studios, dafür aber auch überdurchschnittliche Leistungen bei Einführungstraining, Trainingsplan oder der Kompetenz der Trainer böten. Der „Berliner Kurier“ fasste die Ergebnisse eines Studio-Tests damals werbeträchtig unter der Zeile zusammen: „Teuer lohnt sich“.
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