Bielefeld. Dass die Zeiten für die Wirtschaft gerade schwierig sind, auch für die ostwestfälische, soll heute mal nicht das Thema sein, beginnt Stefan Breit die Pressekonferenz. Der Geschäftsführer von Miele und Vorsitzende des Clusterboards des Netzwerks it’s OWL berichtet lieber, dass er aus dem Wirtschaftsforum in Davos mitgenommen hat, dass es wieder Wachstum geben wird. „Wie können wir daran partizipieren?“, fragt er.
Als Schlüssel nennt er Künstliche Intelligenz (KI). Der Klimaschutz dürfe aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Als Technologiestandort sieht er in Ostwestfalen-Lippe gute Chancen, wieder zu wachsen. Man müsse aber seine Kräfte bündeln, um Innovationen zu entwickeln. Damit kommt er zum Thema der Pressekonferenz: it’s OWL hat in diesem Jahr verschiedene Projekte an den Start gebracht, die das Wissen der einzelnen Unternehmen vereinen sollen.
Derzeit laufen 20 Projekte, die sich mit KI in Produktion und Arbeitswelt, mit Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und nachhaltigen Geschäftsmodellen beschäftigen.
Plattformen für digitalen und analogen Austausch
In fünf neuen Fokusgruppen mit den Themen Technologiemanagement, Generative Künstliche Intelligenz, Digitaler Zwilling, Engineering Automation und IT-Sicherheit tauschen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen seit diesem Jahr zudem aus. Die dafür nötige Managementstruktur wird zur Hälfte vom Land finanziert und zur anderen von den teilnehmenden Partnern. Bis Ende 2026 sind die Projektgelder von 750.000 Euro pro Jahr pro Partei dafür gesichert.
Zudem ist eine Weiterbildungsplattform ähnlich wie Linkedin an den Start gegangen, über die sich die Unternehmen ebenfalls digital austauschen können.
Leistungszentrum für KI als Anlaufstelle für Unternehmen
Ebenfalls Anfang des Jahres ist außerdem das Leistungszentrum Engineering Automation entstanden. Es soll eine Anlaufstelle für Unternehmen sein, die KI gezielt in der Entwicklung von neuen Produkten und Maschinen nutzen wollen. Bei dem von der Fraunhofer-Gesellschaft initiierten Konzept arbeiten Institute, Hochschulen und Unternehmen zusammen, um Forschungsschwerpunkte in die Praxis zu bringen. So sollen unter anderem Routinetätigkeiten übernommen und Entwickler entlastet werden.
Bei der Initiative „Stratosfare“ kommen auch junge Start-ups mit ins Spiel: it’s OWL übernimmt für Unternehmen das Scouting und identifiziert, welche Start-ups mit welchen Unternehmen zusammenarbeiten können. Letztere profitieren dabei durch die innovativen Ideen und erstere bekommen teils einen ersten Investor.
„In Krisen rückt man näher zusammen“, fasst Günter Korder, Geschäftsführer des it’s OWL Clustermanagements, den Gedanken hinter den Projekten zusammen. Das würde das Netzwerk auch an den steigenden Mitgliederzahlen sehen. Aktuell seien es 230.