WellVita-Schließung: Für wen es Alternativen gibt

Horn-Bad Meinberg. Die Aufregung rund um die Schließung des WellVita Fitnessclubs in Bad Meinberg ist groß. Vor allem die Rehasport-Gruppen stehen nun vor einem Problem: Nach dem 31. März haben sie, wie berichtet, keinen Anlaufpunkt mehr . Doch es gibt Lösungen - wenn auch nicht für alle.

Eröffnung Anfang April geplant Günter Brade, der das " GüMi " im Badehaus bis zu dessen Schließung betrieben h at, will im Frühjahr ein Rehazentrum und Fitnessstudio in der ehemaligen Bad Meinberger Kurverwaltung eröffnen. Wenn es nach Brade geht, könnte der Übergang nahtlos sein: Er plane die Eröffnung am ersten Aprilwochenende - allerdings vorbehaltlich des noch vom Kreis zu genehmigenden Nutzungsänderungsantrages.

Nach dem Umbau sollen den Sportlern und Rehapatienten ein Bereich für Krafttraining, einer für funktionelles Training, zwei Behandlungsräume für eine Heilpraktikerin und Osteopathin sowie ein Achtsamkeitsraum zur Verfügung stehen. Die besondere Herausforderung sei, bis zum geplanten Eröffnungsdatum die Duschen und Umkleiden fertigzustellen, sagt Brade.

Rehasport- und Powerkurse will Brade in seinem neuen Fitnessstudio anbieten. Wasserkurse hat er seit Schließung des Badehauses bereits in die Roseklinik und das Hotel "Bärenstein" nach Holzhausen-Externsteine verlegt. "Mein Telefon steht kaum still, denn viele Teilnehmer der Wasserkurse aus dem WellVita fragen jetzt bei mir an", sagt Brade, der inzwischen Wartelisten angelegt hat. Derzeit betreut er acht Reha-Wasserkurse morgens im hoteleigenen Schwimmbad des "Bärenstein", sechs weitere abends im Therapiebecken der Roseklinik. Wenn er einen Überblick über die Interessenten habe, könne er eventuell noch weitere Kurse starten oder die Teilnehmerzahl der bestehenden Angebote erhöhen, sagte er auf LZ-Anfrage.

Rheumaliga ratlos Noch keine Möglichkeiten, die bisherigen Angebote nach der WellVita-Schließung weiter aufrecht zu erhalten, sieht dagegen die Rheumaliga Detmold. Ulrike Tölle, die ehrenamtlich die Kurse organisiert, war froh, nach der Schließung des Badehauses vor knapp zwölf Monaten acht Gruppen à zwölf Teilnehmern im WellVita und weitere sieben in der Roseklinik untergebracht zu haben - nun geht die Suche für knapp 100 Betroffene von vorne los. Tölle betont, es gehe nicht nur darum, einen neuen Ort zu finden, auch müssten die Kursleiter zu den neuen Zeiten zur Verfügung stehen. Und es müsse auch für alle acht Kurse eine Lösung her, wen wolle man sonst ausschließen?

Die Aussichten auf eine Ausweichmöglichkeit sind für die Rheumapatienten, aber auch für die Babyschwimmkurse nicht gut. Kathleen Missalle, kaufmännische Direktorin der Roseklinik, antwortet auf eine LZ-Anfrage: "Die Lebenshilfe steht auf unserer Warteliste und würde als erstes nachrücken." Zudem bekomme eine Schwimmschule voraussichtlich feste Übungszeiten. Jede einzelne Anfrage werde geprüft, es gebe aber nur noch kleine Zeitfenster. Ähnlich sieht es im "Bärenstein" aus. Missalle und die "Bärenstein"-Hoteldirektorin Sonja Ostmeyer betonen unisono, dass die eigenen Hausgäste nicht zu sehr beeinträchtigt werden dürften und selbstverständlich Vorrang hätten.

Warum das WellVita schließt Das WellVita schließt, weil sich Angela Bonk als Inhaberin und Mieterin und das Yoga Vidya als Eigentümerin der Immobilie nicht einig wurden.Bonk hatte ursprünglich geplant, in Detmold ein Fitnessstudio nahe dem Gildezentrum zu eröffnen. Hohe Energie- und Materialkosten für den Neubau, die sich auch in höheren Mieten niedergeschlagen hätten, ließen das Projekt aber scheitern.Das Yoga Vidya habe die Miete drastisch erhöht und ihr später wegen Eigenbedarfs gekündigt, begründet Bonk ihre Entscheidung, zu schließen, gegenüber der LZ. Pressesprecherin Maike Czieschowitz wollte diese Aussagen nicht bestätigen. Die Mieten seien anfangs sehr niedrig gewesen, eine Erhöhung habe es gegeben, aber nicht drastisch, betont die Sprecherin des Yogazentrums. Letztlich habe es eine Übergangslösung bis zum 30. September gegeben, mit der Option, früher zu gehen, so Bonk. Dazu habe sie sich nun entschieden.

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