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Anti-Erdogan-Graffiti an der A40 bleiben länger sichtbar

Lothar Schmalen

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Der Staatspräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, winkt bei einem Treffen mit Anhängern in Istanbul (Türkei) dem Publikum zu. In Deutschland und anderen europäischen Ländern lebende Türken können seit Montag über eine starke Ausweitung der Machtbefugnisse des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abstimmen. In der Türkei wird darüber am 16. April abgestimmt. - © dpa
Der Staatspräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, winkt bei einem Treffen mit Anhängern in Istanbul (Türkei) dem Publikum zu. In Deutschland und anderen europäischen Ländern lebende Türken können seit Montag über eine starke Ausweitung der Machtbefugnisse des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abstimmen. In der Türkei wird darüber am 16. April abgestimmt. (© dpa)

Essen/Bochum. Die Türkei wird noch einige Zeit mit Anti-Erdogan-Parolen an den Autobahnen im Ruhrgebiet leben müssen. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat es abgelehnt, die viel befahrene A 40 im Ruhrgebiet zu sperren, um die gegen den türkischen Staatspräsidenten gerichteten Graffiti kurzfristig zu entfernen.

In einem Brief an die Chefin der Behörde, Elfriede Sauerwein-Braksiek, hatte das türkische Generalkonsulat die kurzfristige Entfernung der Graffitis gefordert. „Diese Schriftzüge beleidigen den türkischen Präsidenten", hieß es zur Begründung. Dem Brief waren Fotos von den bis zu 30 Meter langen Graffitis beigefügt.

An vier Stellen an der A40 bei Gelsenkirchen und Bochum hatten Unbekannte die Anti-Erdogan-Parolen gesprüht: „Erdogan Faschismus stoppen", „Solidarität mit Frauen, Kurden, Aleviten und Linken", „Widerstand gegen die Trumps, Höckes und Erdogans" oder „Erdogan Hundesohn" war an Lärmschutzwänden oder Tunneleingängen zu lesen.

Die NRW-Behörde habe zwar Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt, es sei aber nicht möglich, die Verunreinigungen zeitnah zu beseitigen, erklärte Dirk Griepenburg, Leiter der Regionalniederlassung Rheinland von Straßen NRW.

Reinigungsarbeiten lösten erhebliche Verkehrsbehinderungen aus, da sie oft nur in einstreifigen Verkehrsführungen oder gar unter Vollsperrungen stattfinden müssten. Kilometerlange Staus im dicht besiedelten Ruhrgebiet seien die Folge, heißt es in dem Antwortschreiben, das der Neuen Westfälischen vorliegt.

Deshalb könnten keine einzelnen Schriftzüge beseitigt werden, sondern müssten solche Reinigungsarbeiten im Zusammenhang mit anstehenden Straßenbauarbeiten ausgeführt werden. Wann eine Reinigungsarbeit im Rahmen von Bauarbeiten erfolgen könne, ließ Griepenburg offen.

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