"Gefahr für Leib und Leben": Experte rät vom Durchqueren der Weser ab

Höxter. Der Pegel in der Weser wird immer niedriger - und die Temperaturen draußen werden immer höher: Was liegt da näher, als den Weg von der einen Seite auf die anderen durchs kühle Nass zu nehmen? Oder zumindest eine kleine Abkühlung in den schwindenden Fluten des Flusses zu suchen? Gar keine gute Idee ist das in den Augen von Uwe Schreiner. Und der weiß, wovon er spricht, immerhin ist er Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe in Höxter. Vorsicht ist demnach gleich aus mehreren Gründen geboten.

"Wir raten grundsätzlich davon ab, in Fließgewässern zu schwimmen", sagt Schreiner. Speziell in der Weser sei die Fließgeschwindigkeit auch bei Niedrigwasser so groß, dass man als Schwimmender weit abgetrieben werden könne und an einer ganz anderen Stelle als geglaubt am Ufer anlange - wenn man dort denn überhaupt ankommt. Aber auch der Untergrund im Fluss sei unberechenbar. "Dort liegen immer wieder Scherben, bei dem Niedrigwasser treten auch Hungersteine hervor."

Gegenstände werden zur Stolperfalle Große Steine lägen auch in der Flussmitte, wo sie teils nicht erwartet würden, es seien auch schon alte Einkaufswagen aufgetaucht. "Man weiß nie, wo was gerade liegt:" Auch alte Fahrräder oder sonstiger Schrott spiele beim Durchqueren des Flusses bei Niedrigwasser eine Rolle, weil der einfach an unvermuteten Stellen auftauche und zur Gefahr werde. "Das ist unberechenbar, teilweise auch für erfahrene Weserkenner."

Wenn jemand in einen rostigen alten Zahnkranz eines Fahrrades trete oder sich daran beim Schwimmen verletze, sei das nicht ungefährlich. Weder Durchquerungsversuche zu Fuß noch schwimmen, der Experte hat eine klare Meinung: "Man sollte es einfach nicht riskieren. Die Gefahr für Leib und Leben ist einfach viel zu groß."

Auch lange Wege für die Retter Für die Lebensretter wird es durch das aktuelle Niedrigwasser auch komplizierter, ihren Übungsort zu erreichen, seitdem Fähre Holli nicht mehr fährt. Früher sei die nämlich gerade von Jugendlichen genutzt worden, um zum Lebensrettungstraining zu gelangen. Trainiert wird unter anderem im Freibad in Höxter - auf der anderen Weserseite. "Wir können mit dem Auto über Lüchtringen zum Training gelangen. Wir hoffen, dass die Eltern ihre Kinder über diesen Umweg zum Training bringen werden", sagt der Vereinsvorsitzende.

Im Falle eines Falles könnten die DLRG-Lebensretter an der Weser übrigens noch helfen: Das Flachwasserboot der Ortsgruppe funktioniert auch beim aktuellen Niedrigwasser noch. Wie lange das so bleibt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Aber schon jetzt ist beim Manövrieren für die Lebensretter größte Vorsicht geboten: "Wir müssen da jetzt schon sehr aufpassen. Das Unterwasserteil kann schon Schaden nehmen", erläutert Schreiner.

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