Hilfskonvoi: „Kinder in Not“ hofft in Lemgo noch auf Spenden

Lemgo. Vier Lagerhallen sind prall gefüllt, damit eine mehr als noch im vergangenen Jahr. Auf 1800 Quadratmetern hat der Verein &bdquo;Kinder in Not, Lippe“ Spenden für Litauen gestapelt. Am 21. August gehen sieben Sattelzüge auf die Reise, vorab aber sind weitere Spenden noch möglich.

Denn in gewohnter Manier werden von Freitag, 15. August, bis Montag, 18. August, noch Kleidung, Räder oder auch Rollstühle und Rollatoren in Lemgo angenommen. Danach ist definitiv Schluss, wie Vereinsvorsitzender Jürgen Wattenberg erklärt. Dann werden die Lastwagen bepackt und ausgestattet, um wenige Tage später im Konvoi auf die gut 1400 Meter lange Strecke zu starten.

Not ist nach wie vor groß Zum 33. Mal organisiert Jürgen Wattenberg das Großprojekt, das ihn das ganz Jahr über fordert. Unermüdlich wirbt er Spenden ein und so sind in diesem Jahr auch wieder 100 Krankenhausbetten dabei, 200 Tische für Schulen, 1300 Essstühle und Loungesessel von einer Postenauflösung, 19 Container Wäsche fürs Krankenhaus oder auch vier Container mit Kindergartenausstattung. Auch Farben, Laminat und Dachziegel hat der Verein im Angebot. Eben alles, was die Menschen vor Ort gebrauchen können.

Und die Not ist in Litauen nach wie vor groß, wie auch Helfer David Schmidt erklärt, dessen Frau aus dem baltischen Staat stammt. Geringes Lohn- und Rentenniveau treiben immer mehr Menschen angesichts der Preissteigerungen in die Armut, was vor allem im ländlichen Bereich deutlich werde. Und auch der Ukraine-Krieg hinterlässt in Litauen Spuren, denn viele Kriegsflüchtlinge suchen in dem kleinen Staat Schutz, ganze Kinderheime und Waisenhäuser seien mittlerweile von ukrainischen Einrichtungen belegt, wie Jürgen Wattenberg erklärt.

Persönliche Kontakte sind wichtig Über die Jahre hat er sich ein stabiles Netzwerk aufgebaut, man kennt sich, weiß, wo die Hilfsgüter am dringendsten benötig werden, &bdquo;da kommt jede Spende wirklich auch an“. Und so dringend die Hilfe auch in Litauen benötigt wird, um so mehr macht die wachsende Zurückhaltung gerade auch bei Geldspenden dem Vereinschef Sorgen . Schließlich sei der Verein für Lkw und Kraftstoff auf die Gelder dringend angewiesen. Hatte Wattenberg zunächst geplant, mit acht Lkw nach Litauen zu fahren, so geht er jetzt mit sieben Sattelschleppern auf die Reise. &bdquo;Der achte war nicht mehr zu finanzieren. 5000 Euro hätte uns das zusätzlich gekostet.“

Er hofft jetzt, dass die Menschen weiter spenden und vielleicht auch die Verladetage nutzen, um den Konvoi mit Geld zu unterstützen. Denn die Helfer starten nicht nur auf die elftägige Reise, sie haben vorab bereits geschuftet, waren lippeweit unterwegs, um ausrangiertes Mobiliar aus Krankenhäusern oder Unternehmen zu holen.

Vier Tage fürs Spenden An den Verladetagen können jetzt noch Fahrräder, Kleidung, Spielwaren, Rollatoren oder Rollstühle abgegeben werden. Möglich ist das am Freitag, 15. August, und Samstag, 16. August, von 10 bis 16 Uhr, sowie am Sonntag, 17. August, von 10 bis 14 Uhr, und am Montag, 18. August, von 10 bis 16 Uhr. Die Lkw stehen auf der Rückseite des Kondor-Gebäudes (Lagesche Straße, Lemgo), zu erreichen über die Lagesche Straße und die Zufahrt direkt vor den Bahngleisen.

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