"Romeo und Julia" feiert am 22. September Premiere im Landestheater

Detmold. Es ist weit mehr als eine bloße Liebesgeschichte: William Shakespeares Drama &bdquo;Romeo und Julia". &bdquo;Es geht um Gewalt, um Macht und ja: auch um Liebe. Und das sind alles keine Phänomene von vor 400 Jahren, die sind hoch aktuell", sagt Dramaturgin Marie Johannsen. Am Freitag, 22. September, feiert das Schauspiel Premiere im Landestheater.

Schauspieldirektor Martin Pfaff, der das Stück inszeniert, gibt damit sein Shakespeare-Debüt. &bdquo;Und Shakespeare ist als Bühnenautor genau so toll, wie immer gesagt wird", sagt er. &bdquo;Da ist die großartige Sprache, die einen elektrisiert, das sind die vielschichtigen Figuren und da ist die spannende thematische Gemengelage."

"Es ist ein bitteres Melodram" Dieser Begeisterung steht eine bittere Erkenntnis gegenüber, die Martin Pfaff bei der Beschäftigung mit dem Stoff erlangt hat: &bdquo;Alle Figuren sehnen sich unglaublich nach Liebe. Aber: Im Stück ist die Gier wichtiger als Zuhören und Toleranz, die Empathie unterliegt der Durchsetzung von Macht. Das ist ein bitteres Melodram." In diesem Kontext sieht der Regisseur auch die hohe Aktualität des Stoffes. &bdquo;Die Welt durchläuft zurzeit einen Rückschritt, es ist keine Zeit mehr für Aufklärung und Toleranz. Das Faustrecht gewinnt gegenüber all dem, was uns eigentlich so wichtig war." Um so berührender sei es, zu sehen, dass es im Stück zwei Menschen gebe, die sagten: Wir finden das hier bei uns selbst.

Dem Regie-Team ist es wichtig, das Moment der Gewalt jederzeit sichtbar auf der Bühne zu haben. Daher hat Ausstatter Matthias Rümmler eine fast drei Meter hohe und knapp vier Meter lange Pistole entworfen, die die ganze Vorstellung über im Zentrum der Bühne steht. &bdquo;Da brauchte es eine knifflige Zusammenarbeit, um sie bespielbar zu machen", sagt der Ausstatter. Und Martin Pfaff ergänzt: &bdquo;Es ist spannend zu sehen, wie sich Shakespeares Text immer wieder an dieser Waffe reibt."

In &bdquo;Romeo und Julia" fänden sich nach zahlreiche Commedia-dellArte-Zitate – dieses Prinzip hat Matthias Rümmler auf die Kostüme übertragen, in denen er allerdings deutlich Bezug auf das aktuelle Zeitgeschehen nimmt. Um den hochdramatischen Stoff ins Bild zu setzen, mache das Regie-Team auch vor einer Portion Pathos nicht Halt, kündigt Martin Pfaff an: &bdquo;Wir machen die ganze Theaterkiste auf."

Die Schauspieler Es spielen: Lukas Schrenk (Romeo), Nicola Schubert (Julia), Hubertus Brandt (Mercutio), Hartmut Jonas (Benvolio), Maria Luisa Kerkhoff (Lady Capulet, die das Regie-Team zu Julias Stiefmutter macht), Holger Teßmann (Capulet), Kerstin Klinder (Amme von Julia/Fürst von Verona), Jürgen Roth (Bruder Lorenzo) und Stephan Clemens (Tybalt/Graf Paris).

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