Mit Video: "Hänsel und Gretel" feiert Premiere im Detmolder Landestheater

Detmold. &bdquo;Hänsel und Gretel" ganz klassisch und im Bilderbuch-Stil: Darauf dürfen sich die Besucher der Premiere der Oper von Engelbert Humperdinck sowie der weiteren Aufführungen freuen. Dabei bietet sich das auf dem Märchen der Gebrüder Grimm basierende Stück zwar durchaus auch für Kinder an – ist aber eher für Erwachsene: Die Kraft der Musik, schildert Dramaturgin Elisabeth Wirtz, könne einschüchternd wirken.

Inszeniert wird das Märchenspiel von Guta G. N. Rau, das Bühnenbild besorgt Klaus Hellenstein und die Kostüme Tatiana Tarwirtz. Regisseurin Rau erklärt: &bdquo;Es ist ein Märchen, und so inszeniere ich es auch – es soll sofort zu sehen sein, dass es hier keine Gegenwartsbezüge geben wird, sondern Kindheitserinnerungen im Vordergrund stehen. Und in einem echten Märchen, da sind die Dinge eben so, wie sie sind – man hinterfragt es nicht." Das Bühnenbild wird sich daher an Illustrationen aus Kinderbüchern aus der Jahrhundertwende orientieren: Stimmungsvoll und romantisch wird es werden.

Vor der Figur der Hexe gebe es ohnehin nichts zu fürchten, sagt Guta G. N. Rau. In der Inszenierung wird sie von Tatiana Tarwitz in ein Steampunk-Kostüm gesteckt: Das Element der Zauberei wird in &bdquo;Hänsel und Gretel" folglich als magische Technik daherkommen und nicht in Form von Warzen auf Nasen, mit Besen und Lebkuchenhäusern – doch einen Besen werde es geben, und &bdquo;mit dem geht es richtig rund!"

Überhaupt: Die Kostüme wie das Bühnenbild werden sie opulent sein. Das gilt auch für andere Figuren wie das Sandmännchen, in dessen Outfit eine funktionierende Sanduhr eingebaut ist, das Taumännchen und generell. &bdquo;Wir bieten sehr viel für das Auge", resümiert die Regisseurin.

&bdquo;Es ist eine Entscheidung, die zurück zu den Wurzeln führt", sagt Dramaturgin Elisabetz Wirtz über die Inszenierung. Keine zwanghaften Bezüge zur Gegenwart, das sei herrlich entlastend. Sie gesteht: &bdquo;Als ich Kind war, hat mir ,Hänsel und Gretel allerdings Angst gemacht." Doch das liege vor allem an der beeindruckenden Musik. &bdquo;Es ist eine ausgewachsene Oper. Engelbert Humperdinck war ein Schüler Wagners", erklärt sie. Folglich komme eine wuchtige Musik dabei heraus, die viele Stimmungen fabriziere und durchaus laut werden könne. Dem pflichtet György Mészáros bei, der die musikalische Leitung innehat. &bdquo;Hänsel und Gretel" habe in dieser Hinsicht viel von der Kraft Mahlers und sei eine absolut alleinstehende Oper. Doch er sagt auch: &bdquo;Das Stück eignet sich hervorragend dafür, Kinder an die Musik heranzuführen – und es wird auch lustig." Humperdinck sei zudem oft in Bayreuth gewesen – und daher lasse er den Konzertgraben im Landestheater umbauen, um eine Orchesteraufstellung wie in Bayreuth zu ermöglichen.

Gespielt und gesungen wird viel in Mehrfachbesetzungen – auch Mitglieder des Opernstudios der Musikhochschule wirken mit. Mit dabei sind Insu Hwang und Aadreas Jören (Peter, Besenbinder), Brigitte Bauma (Gertrud, sein Weib), Lotte Kortenhaus und Charlotte Quadt (Hänsel), Katharina Ajyba, Simone Krampe und Jeanne Seguin (Gretel), Stephan Boving und Markus Gruber (die Knusperhexe) sowie Simone Krampe und Myungjin Lee (Sandmännchen). Weiter wirken Mitglieder des Opernchores und der Detmolder Schlossspatzen mit.

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