Theaterfreunde befürchten Schaden für die Bühne

Detmold. Die Theaterfreunde haben erneut an die Verantwortlichen im Land NRW und in den Kommunen appelliert, die Existenz des Landestheaters Detmold als Drei-Sparten-Bühne nicht zu gefährden. Vorsitzender Jürgen Wannhoff stellte sich anlässlich der Mitgliederversammlung hinter die Forderung der örtlichen Politik an die Landesregierung, die Zuschüsse für die Reisebühne von gegenwärtig 9,3 Millionen Euro zu erhöhen.

In den vergangenen Jahren seien die Beiträge der kommunalen Träger stärker gestiegen als die Landesbeiträge. Wannhoff gab in seinem Jahresbericht allerdings der Befürchtung Ausdruck, dass die Finanzbeschlüsse der Theater-Gesellschafter bereits schwerwiegende Folgen haben könnten. Die Schließung von Spielstätten sei ebenso wenig ausgeschlossen wie die Reduzierung der Zahl der Produktionen. Immerhin, so heißt es in einer Mitteilung, herrsche jetzt Klarheit bis zum Jahr 2023. Wie schlimm alles werde, hänge im Wesentlichen davon ab, wie sich das Land positioniere, dessen CDU/FDP-Regierung sich bekanntlich zu einer verstärkten Kulturförderung bekannt habe.

Der scheidende Intendant Kay Metzger warnte in diesem Zusammenhang vor dem Glauben, das Land werde die Auswirkungen des Sparbeschlusses der kommunalen Träger in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Euro ausgleichen. Gleichzeitig äußerte er Unverständnis darüber, dass in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen überhaupt Kürzungen, die an die Substanz der Bühne gingen, beschlossen worden seien. Bei einem Jahresetat von knapp 20 Millionen Euro, der zu 85 Prozent aus Personalkosten bestehe, gehe eine solche Sparmaßnahme schon an die Substanz.

Im Zuge seines Berichtes hatte Wannhoff zuvor darauf hingewiesen, dass der Förderverein auch in dieser Spielzeit wieder ein &bdquo;Leuchtturmpro-jekt" fördern werde, nämlich das Musical &bdquo;Dracula", das am 1. Dezember seine Premiere feiert. Dazu werden insgesamt 15.000 Euro beigesteuert. Eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung sagte Wannhoff auch dem Kinder- und Jugendtheater &bdquo;Kaschlupp!" zu, dessen &bdquo;hervorragende Arbeit" der Vorsitzende ausdrücklich würdigte.

Vorstandsmitglied Stephan Prinz zur Lippe kündigte an, das vor einigen Jahren begonnene Projekt &bdquo;Schlossfestival" weiter ausbauen zu wollen. Im kommenden Juni werde im Schlosshof der Sherlock-Holmes-Krimi &bdquo;Baskerville" gezeigt.

Keine Überraschungen brachten die anstehenden Vorstandswahlen bei dem rund 600 Mitglieder umfassenden Verein. Vorsitzender Wannhoff und seine Stellvertreter Rolf Wieneke und Andreas Trotz wurden ebenso in ihren Ämtern bestätigt wie Geschäftsführerin Beate Schütz und Schatzmeister Stefan Lüersen. Stephan Prinz zur Lippe kümmert sich weiterhin um die Gewinnung von Förderern und Donatoren, Michael Dahl um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

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