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Trotz Konzerthaus-Sanierung: Detmolder Meisterkonzerte auf höchstem Niveau

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Der britische Cellist Steven Isserlis gestaltet das Abschlusskonzert der Meisterkonzertsaison zusammen mit seiner Klavierpartnerin Connie Shih. - © Satoshi Aoyagi
Der britische Cellist Steven Isserlis gestaltet das Abschlusskonzert der Meisterkonzertsaison zusammen mit seiner Klavierpartnerin Connie Shih. (© Satoshi Aoyagi)

Detmold. Im kommenden Sommersemester wird das Konzerthaus Detmold umfassend modernisiert. Die erforderliche Schließung des Hauses ab Mitte Februar hält die Hochschule laut Pressemitteilung aber nicht davon ab, die etablierte Konzertreihe „Detmolder Meisterkonzerte“ zu realisieren.

Der Umzug in einen anderen Saal sei nicht in Frage gekommen, denn die Detmolder Meisterkonzerte und das Konzerthaus Detmold gehörten untrennbar zusammen. "Immer wieder zeigen sich internationale Gastmusiker positiv überrascht von der hervorragenden Akustik des Saals", erklärt die Hochschule. „Komprimierung“ laute daher das Gebot der Stunde: Auf dem Programm stehen vier anstelle der üblichen sechs Konzerte.

Elisabeth Leonskaja macht den Anfang

Die gefeierte Pianistin Elisabeth Leonskaja übernimmt am Dienstag, 10. Oktober, den Auftakt. In ihrem Programm begegnen sich der junge Brahms und der späte Schubert: "Aufhorchen ließ Johannes Brahms im Hause Schumann, als er mit nur 20 Jahren seine Sonate op. 5 präsentierte. Mit seiner im österreichischen Bad Gastein komponierten „Gasteiner Sonate“ D 850 schrieb Schubert eines seiner ausgereiftesten Werke für Klavier", heißt es in der Einladung der Hochschule.

Auch das Belcea-Quartett hat in seinem Meisterkonzert am Dienstag, 14. November, eine Komposition von Schubert im Gepäck – das Streichquartett D 87, ein posthum veröffentlichtes Frühwerk. Die aus Rumänien, Polen und Frankreich stammenden Musiker des Quartetts würden aber auch noch weitere Kostproben aus der großen Bandbreite ihres Repertoires geben: "So schöpft der tschechische Komponist Antonin Dvo?ák in seinem „Slawischen Quartett“ sehr süffig aus der Volksmusiktradition seiner Heimat, während der ungarische Komponist Béla Bartók in seinem Streichquartett Nr. 5 folkloristische Elemente und bulgarische Rhythmen mit einer modernen Klangsprache verbindet."

Große Strauss-Interpretin kommt am 9. Januar

Die Sopranistin Anne Schwanewilms ist als eine der ganz großen Strauss-Interpretinnen auf den Opern- und Konzertbühnen der Welt präsent. Auch ihr Detmolder Liederabend am 9. Januar mit dem Pianisten Malcolm Martineau lege von dieser Passion Zeugnis ab. "Neben ausgewählten Liedern von Strauss erklingen Lieder von Gustav Mahler aus der Gedichtsammlung ,Des Knaben Wunderhorn’ sowie Claude Debussys ,Proses lyriques’. ,Sieben frühe Lieder’ von Alban Berg komplettieren das Programm der Echo-Klassik-, Grammy- und Opus-Klassik-Preisträgerin", schreibt die Hochschule.

Das Finale gestaltet der britische Cellist Steven Isserlis am 6. Februar mit seiner Klavierpartnerin Connie Shih. Der Ausnahmekünstler wird weltweit für seine stupende Technik und seine außerordentliche Musikalität und Kreativität gefeiert. Neben den „Kultaselle-Variationen“ von Ferrucio Busoni, die auf einem finnischen Volkslied basieren, werde er in Detmold Sonaten von Gabriel Fauré und Sergei Rachmaninow präsentieren. Und Franz Schuberts „Arpeggione-Sonate“ widme der Komponist einem längst vergessenen Instrument, dem Stradivari-Cello.

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