Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Poetische Abstraktionen

veröffentlicht

  • 0
"Farben der Natur" heißt dieses Bild, das Erika Kohls 2024 in Acryl, Tusche und Kreide ausgeführt hat. - © Bildrechte: Erika Kohls
"Farben der Natur" heißt dieses Bild, das Erika Kohls 2024 in Acryl, Tusche und Kreide ausgeführt hat. (© Bildrechte: Erika Kohls)

Lemgo. „Poetische Abstraktionen“ ist eine Ausstellung mit Bildern von Erika Kohls betitelt, die ab kommenden Dienstag, 13. Mai, im Schloss Brake zu sehen sein wird. Die 1948 in Detmold geborene Künstlerin ist Mitglied im Kunstverein Schieder-Schwalenberg und bei „Art D“ und Driburg. „Sie verfolgt das aktuelle Kunstgeschehen und ist immer am Puls der Zeit“, schreibt der Landesverband Lippe. Sowohl in Eitempera, Acryl, der Collage- und Enkaustik-Technik entwickele sie ihre Bilder auf Leinwand und Papier, die großformatig und im kleineren Maßstab das malerische Farb- und Formempfinden der Künstlerin nachhaltig zum Ausdruck brächten.

Gegenstandslose und gegenstandsbezogene Bildwelten prägten ihre künstlerische Arbeit. Erika Kohls sei ein Augenmensch durch und durch, verbunden mit einer großen Kreativität und ästhetischem Empfinden. Im Braker Schloss stellt sie abstrakte Farbkompositionen vor, die an die Malerei des Informel erinnern, der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von dem französischen Kunstkritiker Michel Tapie geprägte Begriff für eine Stilrichtung, die im direkten Zusammenhang zum Tachismus und dem Abstrakten Expressionismus steht. Erika Kohls entwickelt ihre Arbeiten vor neutralem Hintergrund, und die in Auflösung begriffenen fiktiven Formen suchen sich einen festen Platz in der vordergründigen Bildregie.

Die Bildaussage ist abstrakt, lässt Assoziationen und Interpretationen freien Lauf. Das Zusammenspiel vielfältiger Maltechniken, das ästhetische Farb- und Formempfinden zeichnen ihren künstlerischen Kosmos aus. Mit viel Gespür nehme Erika Kohls Anregungen und Impulse auf, die sie in ihrer künstlerischen Erprobung und Umsetzung verarbeitet. Die Natur sei für ihre Arbeit ein zentrales Thema.

Die dunklen Balken in einigen Bildern ließen Anklänge an die Malerei des Franzosen Pierre Soulages wach werden. Vor hellem Hintergrund benutzte der Vertreter der informellen Kunst in den 50er Jahren des 20. Jahrhundert dunkle balkenartige Zeichen in seiner großflächigen Malerei unter dem Eindruck der romanischen Architektur und der ostasiatischen Kalligraphie.

Mit dieser Präsentation im Schloss Brake werde die zeitgenössische Kunst aus Lippe einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, heißt es weiter. Der Landesverband Lippe mit seiner Kulturagentur fördere die Kunst in Lippe, die breit aufgestellt, immer wieder Neuentdeckungen zulasse. Die Ausstellung wird am Dienstag, 13. Mai, um 17.30 Uhr. vom Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast eröffnet und ist bis zum 27. Juni montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 13 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.