Lemgo. Unter dem Titel „Poetische Abstraktionen“ zeigt Künstlerin Erika Kohls bis zum 27. Juni im Schloss Braker ein breites Spektrum ihrer Arbeit.
Die Ausstellung ist mit 70 Gästen jetzt von Vera Scheef, Kunsthistorikerin der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe, und Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast eröffnet worden.
Kreativität und Kompetenz
Die Künstlerin Erika Kohls ist in Lippe laut Pressemitteilung der Kulturagentur keine Unbekannte. In Kunstvereinen aktiv und immer am Kunstgeschehen interessiert, nimmt sie an Ausstellungen teil, ist in Sachen Kunst sehr ambitioniert, besucht Sommerakademien, Kunstschulen, bildet sich weiter und ist technisch und inhaltlich breit aufgestellt.
Im Schloss Brake zeigt die 1948 in Detmold geborene Künstlerin Werke in Acryl mit Tusche und Kreide sowie Collagen auf Leinwand und Papier.
Erika Kohls beweist neben großer Kreativität und Kompetenz, ein ausgesprochenes ästhetisches Empfinden für Formen und Farben. „Farbräume entstehen mit Linien, Spuren und Schüttungen, mal fließend, mal transparent, mal deckend. Ihre Werke strahlen Ruhe aus und beflügeln gleichzeitig auch unsere Vorstellungswelt“, erklärt Vera Scheef.
Die Künstlerin abstrahiere, reduziere, dekronstruiere Bildräume, die suggestiv und offenblieben. Ihr Bildkosmos wolle nicht gefallen, im Sinne der Gefälligkeit. Er fasziniere den Betrachter durch Substanz. Das sei essenziell - beispielsweise in den Werken „Farben der Natur“, „Fragil“, „Land I bis III“ und „Fichten“.
Eindringliche Bilddokumente
Auch die in schwarz-weiß gehaltenen kleinformatigen Bilder in der Ausstellung im Schloss Brake zeigen nach Angaben von Kunsthistorikerin Scheef in ihrer ausgewogenen Farbgebung an, dass es durchaus auch Zwischentöne gibt. Diese kleinformatigen Bildserien in Pappe und ausgefeilten Mischtechniken seien intime und eindringliche Bilddokumente - Ausdruck des von Menschen verursachten Klimawandels in aller Konsequenz und Brutalität.
Stilistisch erinnere das Werk von Erika Kohls an den abstrakten Expressionismus: „Der Augenblick und die Emotion zählen. In schnellen Strichen wird der künstlerische Impuls auf die Leinwand gebannt, eine gestische informelle Malerei, die abstraktes und figuratives miteinander verknüpft. Einige Werke erinnern auch an die Malerei des großen Franzosen Pierre Soulages, Vertreter der informellen Kunst“, erklärt der Landesverband abschließend.