Lemgo. Unter dem Titel „Radikale Salonfähigkeit“ lädt das Literaturbüro OWL für Mittwoch, 15. Oktober, 19 Uhr, zu einer Lesung mit Musik ins Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ein.
Die Schauspieler August Zirner und Gabrielle Pietermann lesen Texte über und gegen den latent und offensichtlich zutage tretende Extremismus in unserer Gesellschaft. Die Lesungen werden von Dino Paris & der Chor der Finsternis begleitet.
Hass und Hetze sind ernsthafte Bedrohungen
„Die Normalisierung von Hass und Hetze stellt eine ernsthafte Bedrohung für unser gesellschaftliches Miteinander dar und fordert uns alle heraus, aktiv dagegen vorzugehen. Die Literatur hat schon seit vielen Jahren ein wachsames Auge auf dieses Phänomen geworfen“, schreibt das Literaturbüro in einer Pressemitteilung.
Schriftsteller unterschiedlicher Genres und Generationen hätten sich intensiv mit den Ursachen, Auswirkungen und Mechanismen des Extremismus auseinandergesetzt. Durch ihre Werke würden sie Bewusstsein schaffen, zur Reflexion anregen und neue Perspektiven auf ein vielschichtiges Problem aufzeigen.
August Zirner und Gabrielle Pietermann lesen im Schloss Brake Texte von Sinclair Lewis und Juli Zeh/ Simon Urban:
Aufstieg eines Antihelden
Sinclair Lewis’ satirischer Polit-Roman „Das ist bei uns nicht möglich“ erschien 1935 in den USA und ist heute aktuell wie selten zuvor: Der Roman beschreibt den Aufstieg des Antihelden Berzelius Windrip, der durch seine Lügen und populistischen Versprechen Präsident der Vereinigten Staaten wird.
Der Roman „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban (2023) ist ein hochaktueller Gesellschaftsroman über die zerstörerische Kraft eines enthemmten Diskurses. Der E-Mail beziehungsweise WhatsApp-Austausch der Protagonisten Theresa und Stefan eröffnet den beidseitigen Blick auf polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismus.
Dino Paris & der Chor der Finsternis lässt mit Gitarre, Stimme und elektronischen Sounds Klänge und Songs entstehen, die Inhalte und Atmosphären aufgreifen und musikalisch verstärken, (wieder) zusammenbringen und weiterführen.
