Die Hochschule für Musik in Detmold widmet sich Giselher Klebe zum 100.

Detmold. Am 28. Juni hat sich der Geburtstag von Giselher Klebe zum 100. Mal gejährt. Zu diesem Anlass widmet die Hochschule für Musik Detmold ihrem ehemaligen Professor und international anerkannten Komponisten ein Festivalprogramm im Wintersemester 2025/26. Unter dem Titel &bdquo;Giselher Klebe_100 | Detmold“ stehen bis Dezember Konzerte, eine Ausstellung und ein musikwissenschaftliches Symposium auf dem Programm. Sie rufen sein Lebenswerk in Erinnerung und machen es neu erlebbar.

&bdquo;Giselher Klebes Musik transportiert eine humanistische Kraft und Klarheit, die gerade heute von großer Bedeutung ist“, wird der Initiator und Künstlerische Leiter Christian Köhn in einer Pressemitteilung zitiert. &bdquo;Seine Stimme fehlt uns – mit diesem Festival wollen wir sie wieder hörbar machen.“ Das Programm ist ebenso vielfältig wie der Komponist selbst. Den Auftakt bildet die Studienjahreseröffnung der Hochschule am 24. Oktober, gefolgt von einer Gesprächsrunde mit Weggefährten Klebes, darunter seine Enkelin Mira Klebe. Am 29. Oktober interpretiert die Nordwestdeutsche Philharmonie unter Leitung der Dirigierklasse einige seiner Orchesterwerke. Am 14. November folgt das musikwissenschaftliche Symposium &bdquo;Kunst kommt vom Verantworten“. Es ist auch für eine interessierte Öffentlichkeit zugänglich und beleuchtet zentrale Aspekte Klebes’ Schaffens, insbesondere des Musiktheaters.

Kunst und Verantwortung

Ein Konzertwochenende am 15. und 16. November sowie ein Auftritt einen Monat später durch das Ensemble Earquake zeigt die stilistische Bandbreite des Komponisten: Bearbeitungen von Beethovens &bdquo;Mondschein-Sonate“, jazzige Klavierstücke, Werke für Rockband, Tango mit Mundharmonika – und drei posthum uraufgeführte Kompositionen. Nicht zu vergessen das Orchesterkonzert am 11. November mit dem Detmolder Kammerorchester unter Leitung von Daniel Stabrawa. Außerdem führt die Opernschule unter Regie von Michael Dissmeier die Oper &bdquo;Das Mädchen aus Domrémy“ halbszenisch auf. Dabei wirkt auch der Oratorienchor Detmold mit.

Parallel dazu präsentiert das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn im Konzerthaus-Foyer eine Ausstellung. Diese enthält bislang unveröffentlichte Dokumente aus Klebes Leben und Lehrtätigkeit. &bdquo;Klebes christlich geprägter Pazifismus und sein Humanismus sind heute hochaktuell“, sagt Prof. Dr. Antje Tumat, die die wissenschaftliche Leitung des Klebe-Schwerpunkts koordiniert. &bdquo;Diese politisch-ethische Grundhaltung wird in der Ausstellung auch biografisch sehr gut nachvollziehbar.“

Eigene Wege

Giselher Klebe, seit 1957 Professor in Detmold, ging in seiner Musik konsequent eigene Wege. &bdquo;Mit seiner harmonischen Sprache, die Tonalität und Atonalität als Pole einer Skala verstand, saß er zwischen allen Stühlen“, sagt Köhn. Seine Werke gerieten in Vergessenheit – doch genau diese Eigenständigkeit macht sie heute wieder spannend. Die organisatorische Gesamtleitung liegt in den Händen von Jelka Lüders: &bdquo;Ein Jubiläum dieses Umfangs lebt vom Engagement vieler. Die Unterstützung innerhalb der Hochschule war überwältigend. Das zeigt, wie sehr Klebe hier noch immer verankert ist.“

Die meisten der Veranstaltungen haben freien Eintritt. Weiterführende Informationen: www.hfm-detmold.de

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